Antarktis in 15 Regionen unterteilt
Wenn man von der Antarktis spricht, ist die Terminologie häufig etwas verschwommen. Die Antarktis beinhaltet den marinen Bereich mit dem Südpolarmeer, die Inseln um den Kontinent und, was die meisten Leute mit dem Wort Antarktis meinen, den Kontinent Antarktis selbst. Der Kontinent selbst ist bei weitem nicht einfach eine Wüste aus Eis, Schnee und ein paar Felsen, sondern besteht aus mehreren ganz unterschiedlichsten Lebensräumen. Eine Forschungsgruppe unter der Leitung von Dr. Aleks Terauds von der AAD hat nun diese Gebiete genauer untersucht. Die Studie, die in der Fachzeitschrift Diversity and Distribution Journal erschienen ist, untersuchte die Geografie, Geologie, das Klima, die Flora und die Fauna von eisfreien Gebieten der Antarktis. Er ermittelte und benannte die biologisch unterschiedlichen «Antarctic Conservation Biogeographic Regions».
Dr. Terauds meinte, dass zum ersten Mal eine Kontinent-weite Beurteilung der Biogeographie der Antarktis mit Hilfe sämtlicher verfügbarer Daten über die Biodiversität, durchgeführt worden sei. Er präsentierte seine Ergebnisse beim Treffen des renommierten Wissenschaftskomitees für antarktische Forschung im Rahmen des Konsultativtreffens der Antarktisvertrag-Staaten in Hobart (AUS). «Bisher ist der Landbereich der Antarktis in 2 Hauptgebiete unterteilt worden, basierend auf Aspekten wie Geografie, Geologie oder spezifische Arten von Biodiversität,» sagte Dr. Terauds. «Im neuen Forschungsprojekt wurden 38'000 terrestrische Funde zusammengelegt, inklusive die unterschiedlichen Biologie von Mikroben, Wirbellosen und Pflanzen. Dadurch kam ein komplexes Ökosystem zum Vorschein, welches in 15 sehr unterschiedliche und potentiell empfindliche biogeographische Regionen, die durch verschiedene Klimas, Landschaften und Arten unterteilt werden kann», meinte Dr. Terauds weiter.
Eingeschleppte Arten werden heute als grösste Gefahr für das antarktische Landökosystem angesehen, besonders in einem immer wärmer werdenden Klima. «Durch die etwa 40'000 Touristen, Wissenschaftler oder Polarstationspersonal, welche die Antarktis im Sommer jährlich besuchen, erhöht sich die Gefahr, dass neue Arten unabsichtlich nach und innerhalb der Antarktis verschleppt werden. Obwohl Quarantänemassnahmen für das Einreisen von anderen Kontinenten bereits getroffen worden sind, wie beispielsweise das Reinigen der Kleidung und der Ausrüstung vor der Ankunft, bestehen für das Reisen innerhalb des Kontinents weniger bis keine Biosicherheitsmassnahmen,» sagte Dr. Terauds. «Diese neuen Regionen stellen eine wichtige Grundlage für solche zukünftigen Massnahmen dar, um so das Risiko einer Verschleppung von Arten, auch einheimischer Arten, von einer biogeographischen Zone in eine andere, besser verwalten und verhindern zu können.»
Quelle: www.sciencealert.com.au/news