Inuit–Olympiade in Fairbanks
«Knöchelhüpfen» und «Gewichte-ans-Ohr hängen» - so heissen zwei Disziplinen bei den «World Eskimo-Indian Olympics» in Alaska. Das Inuit Herz kennt keinen Schmerz. Nach diesem Motto finden jährlich jeweils in den Monaten Juli oder August die Wettkämpfe statt. Über einen Zeitraum von vier Tagen messen sich die Völker des Nordens zum Wettkampf. Die Disziplinen entstammen aus dem Leben der Urvölker. Von jeher kamen die Bewohner der Arktis in den kleinen Dörfern zusammen, um sich in Spielen nach Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Konzentration zu messen.
Die Geschichte des Sportwettkampfes reicht bei den Ureinwohnern Alaskas tausende Jahre zurück. Die Walfänger suchten sich dabei früher die Stärksten und Geschicklichsten für ihre Walfangboote aus. Heute wetteifern die jungen Leute zum Spass, und um die Traditionen ihrer Völker aufrecht zu erhalten. Die Weisheit der Stammesältesten ist das Motto der Spiele, die seit 1961 jedes Jahr in Fairbanks ausgetragen werden. «Physische und mentale Disziplin, teilen und zusammenarbeiten - allzeit bereit, denn jede Schwäche kann eine Frage von Leben und Tod sein.»
Die Jahrhunderte alten Disziplinen imitieren das, was früher bei den Eskimos fürs Überleben wichtig war: das «Knöchelhüpfen» etwa ist die Art, wie man sich unauffällig an Robben heranpirscht. Beim «Mann-in-die-Luft-werfen» ziehen mehrere Dutzend Männer rhythmisch eine Walrosshaut straff. Darauf steht ein Mann, der in die Luft geschleudert wird. Auf diese Weise musste früher einer Ausschau nach Beute halten.