Eis am Südpol des Mars
Laut der europäische Raumfahrtagentur ESA sei auf den Fotos eine rund 500 Meter dicke Eisschicht zu sehen, teilweise sei das Eis von dunklem Staub bedeckt. So sollen auch zahlreiche Dünen und Krater zu erkennen sein. Einige der Dünen verliefen erstaunlich parallel, deren Entstehung könnte Rückschlüsse auf die vorherrschenden Winde geben.
Mit zunehmender Entfernung vom Südpol sind grössere zusammenhängende Eisvorkommen nur noch im Inneren von Kratern erhalten. Es fällt auf, dass sich das Eis nicht in deren Zentrum befindet, sondern näher an den Nordwänden der Krater platziert ist. Dieser Effekt sei auf die aus nördlicher Richtung einstrahlende Sonne zurückzuführen, so die Forscher. Dadurch erwärmten sich die Südhänge deutlich stärker, das Eis schmilzt allmählich ab.
Die Sonde hatte bereits am 15. Januar 2011 die südliche Hemisphäre des Mars überflogen und dabei Aufnahmen von der Region Ulyxis Rupes gemacht. Es handelt sich um einen Steilhang in den hohen Breiten des südlichen Mars-Hochlandes, der sich über eine Länge von rund 390 Kilometern erstreckt. Aus den Bildinformationen können die Forscher jetzt ein digitales Geländemodell der Marsoberfläche ableiten.
Die Sonde «Mars Express» wurde am 2. Juni 2003 mit einer russischen Sojus Rakete von Baikonur aus gestartet und erreichte den Mars am 25. Dezember 2003. Hauptaufgabe der Mission ist die vollständige Kartographierung des Planeten, die Erforschung seiner Atmosphäre, seiner Oberfläche, sowie des Materials, das sich in bis zu zwei Metern Tiefe befindet. Zusätzlich hatte die Sonde das Landegerät Beagle 2 an Bord. Die Primärmission des Orbiters war beginnend mit Juni 2004 auf ein Marsjahr, dies entspricht etwa 23 Erdmonate, ausgelegt. Die Mission wurde zwischenzeitlich bereits mehrfach verlängert, zuletzt bis 2014.