Seltene Pinguinart durch Ölpest bedroht
Die Inselgruppe ist Teil des britischen Überseegebiets und liegt zwischen Afrika und Südamerika im Atlantik. Zum afrikanischen Festland sind es mehr als 2.800 Kilometer. Die Region ist Heimat für rund 200.000 Felsenpinguine. Beinahe die Hälfte des weltweiten Bestandes des Nördlichen Felsenpinguins brütet auf der Inselgruppe. Der Nördliche Felsenpinguin wird als bedrohte Spezies eingestuft. Durch das Unglück sollen über 20'000 Pinguine durch das ausgelaufene Öl gefährdet sein. Kurz nach der Havarie kamen auf Nightingale Island bereits hunderte ölverschmierte Vögel an Land. Der Naturschutzbeauftragte von Tristan da Cunha, Trevor Glass, sprach von einer Katastrophe.
Die Abgelegenheit der Insel erschwert die Rettungsversuche. Auf Nightingale gibt es kein Trinkwasser. Deshalb müssen die verschmutzten Pinguine erst zur Hauptinsel gebracht werden. Doch es lauert noch eine andere Gefahr! Sollten Ratten vom Schiff auf die Insel kommen, drohe der einzigartigen Seevögel-Population grosse Gefahr, sagen britische Vogelschützer. Auf Nightingale gibt es bislang keine Nagetiere.
Die «Olivia» ist 225 Meter lang und 32 Meter breit. Das Schiff war auf dem Weg von Brasilien nach Singapur und hatte 1.650 Tonnen Öl und 66.000 Tonnen Sojabohnen geladen. Die 22-köpfige Besatzung konnte gerettet werden, bevor das Schiff auseinanderbrach. Ein Bergungsschlepper aus Südafrika erreichte Tristan da Cunha am 21. März 2011. An Bord war auch ein Seevogel-Spezialist, der den Schaden begutachten soll. Zudem war laut den Behörden auch ein Team zur Reinigung der Felsenpinguine.