Mehr Buckelwale in der Antarktis
Ein gigantischer Krill-Schwarm hat zu riesigen Walversammlungen in der Antarktis geführt. Gleich zweimal konnte ein Forscherteam Rekordzahlen beobachten. Die Tiere frassen sich an der seit 20 Jahren grössten gemessenen Konzentration von Krill satt. 306 Buckelwale zählten die Forscher Duke Universität in Durham (USA) auf einer Expedition im Mai 2009 in der Wilhelmina Bay an der Antarktischen Halbinsel. Das entspricht mehr als fünf Walen pro Quadratkilometer. Auch in den Jahren 2010 und 2011 fanden die Forscher eine ähnlich grosse Ansammlung.
Eine Ursache für das gute Futterangebot sehen die Forscher in der Klimaerwärmung. Zum Untersuchungszeitpunkt im Herbst auf der Südhalbkugel war das Meer früher bereits weitgehend mit Eis bedeckt. Krill - kleine Krebstiere - zieht sich unter den Schutz der Eisdecke zurück, wo die Krebse und Larven überwintern. In den Jahren 2009 und 2010 bedeckte dünnes Meereis aber nur weniger als zehn Prozent der Bucht. «Der Rückgang des Eises ist kurzfristig gut für die Wale - sie können fressen, soviel sie wollen», kommentiert Ari Friedlaender, Mitautor der Untersuchung. «Langfristig könnte sie sich aber negativ auf beide Arten auswirken, und ebenso auf alles andere, das im südlichen Ozean auf Krill angewiesen ist».