Mehr Eis in der Antarktis
Für ihre Studie verglichen sie Datenaufzeichnungen und Vorhersagen aus Klimamodellen und untersuchten die Auswirkungen der Oberflächentemperatur auf den Wasserkreislauf und das Meereis. Dabei stellten sie einen einfachen Zusammenhang fest. Wenn sich die Atmosphäre erwärmt, steigt mehr Wasserdampf in die Luft, und es gibt mehr Niederschlag. Da dieser Niederschlag wegen den tiefen Temperaturen hauptsächlich in Form von Schnee auf das Meer und das Eis der Antarktis fällt, sorgt es dort für eine doppelte Stabilisierung. Der Schnee dient erstens als Isolation, er verhindert den Wärmeaustausch des Eises mit der Luft. Zweitens reflektiert der Schnee – im Gegensatz zum dunklen Wasser – die Sonnenstrahlung und schützt das Eis so ebenfalls vor dem schmelzen.
Schutzwirkung kippt um
Dieser von amerikanischen Forschern aufgedeckte Schutzmechanismus ist jedoch nicht von Dauer. Noch in diesem Jahrhundert könnte das sensible Gleichgewicht umkippen und das antarktische Meereis dann umso schneller schmelzen. Im nächsten Schritt simulierten die Wissenschaftler die voraussichtliche Entwicklung von Treibhausgasemissionen und Temperaturen für das 21. Jahrhundert. Mit der fortschreitender Erwärmung, so zeigten die Modelle, dreht sich der Vorteil durch die stärkeren Niederschläge ins Gegenteil. Denn dann fallen diese nicht mehr als Schnee, sondern vermehrt als Regen. In der Folge taut das Meereis nun deutlich schneller, zudem wird durch die Erwärmung des Ozeans das Eis gleichzeitig von unten auftauen.