Mikroben in subglazialem See entdeckt
Russische Forscher mühen sich schon seit Jahren mit einer Bohrung am Lake Wostok ab um Proben aus dem See 3'700 Meter unter dem Eis zu erhalten. Amerikaner sind bei einer Bohrung im Whillans-See am Rand des Eisschilds gescheitert, konnten bisher nur wenig über die Ergebnisse berichtet und britische Kollegen wollten den Ellsworth-See anbohren, scheiterten dabei allerdings ebenfalls.
Nun kann das British Antarctic Survey andernorts einen Erfolg melden. Erstmals seien lebende Mikroben in einem subglazialen See entdeckt worden, wenngleich an nicht ganz so exponierter Stelle wie bei den anderen Versuchen. An einem Bohrkern der aus dem Sediment des Sees gezogen wurde, sei der Nachweis erbracht worden, dass der See auch in seiner subglazialen Phase Leben beherbergte. «Überraschend hat uns die hohe Biomasse und Vielfalt, die wir gefunden haben. This is the first time microbes have been identified living in the sediments of a subglacial Antarctic lake and indicates that life can exist and potentially thrive in environments we would consider too extreme," said Dr David Pearce of the University of Northumbria, who is a lead author of a paper published in the journal Diversity . Dies ist das erste Mal, dass Mikroben identifiziert wurden, die in den Sedimenten eines subglazialen antarktischen Sees waren und zeigt, dass Leben in einer extremen Umgebung existieren kann», sagte Dr. David Pearce von der University of Northumbria, in einer Studie in der Fachzeitschrift «Diversity».
Die Forscher hatten sich den Hodgson-See auf der Antarktischen Halbinsel vorgenommen. Während Ellsworth- und Wostoksee kilometertief unter dem Eispanzer liegen, der Whillans-See immerhin 800 Meter, geht es beim Hodgson-See nur um drei bis vier Meter. Vor 10.500 Jahren sei der See jedoch deutlich tiefer unter dem Eis verborgen gewesen, erklären die Wissenschaftler - und zwar mehr als 460 Meter. In jedem Fall sei das Gewässer seit langer Zeit von der Atmosphäre isoliert.
Der Hodgson-See ist ein ständig von Eis bedeckter See auf der Alexander-I.-Insel vor der Westküste der Antarktischen Halbinsel. Der Süsswassersee ist 2 km lang, 1,5 km breit und 93,4 m tief. Er ist von einer 3,6 bis 4,0 m dicken Eisschicht bedeckt, die ihn seit Tausenden von Jahren von der Aussenwelt isoliert hat. In der letzten Eiszeit vor 10.500 Jahren lag er als subglazialer See unter einer Eisdecke von mindestens 465 m Dicke. Der See wurde erst im Jahr 2000 vom britischen Paläolimnologen Dominic A. Hodgson entdeckt.