Neue Antenne in der Antarktis
Die Antenne soll die Umlaufbahnen der GLONASS-Satelliten korrigieren und damit die Navigationsdaten für die Nutzer genauer machen.
Die neue Anlage ist vor allem auf die Satelliten zugeschnitten, die über der westlichen Halbkugel kreisen und vom russischen Territorium aus unsichtbar sind.
Das russische Navigationssystem GLONASS, Konkurrent des US-amerikanischen GPS, ist seit 1993 im Betrieb und dient der Positionsbestimmung und Navigation sowohl im militärischen als auch im zivilen Bereich. Derzeit befinden sich 19 funktionsfähige GLONASS-Satelliten im All. Für eine lückenlose Abdeckung des russischen Territoriums reichen 18 Satelliten aus, für die globale Navigation sind mindestens 24 erforderlich.
Die Satelliten der GLONASS-Konstellation tragen den Namen Uragan (Hurrikan). Technisch basiert GLONASS auf ähnlichen Prinzipien wie GPS. Die parallele Entwicklung der beiden gleichwertigen Systeme während des Kalten Krieges war für die damalige Sowjetunion aus militärstrategischen Gründen unabdingbar.
Seit Februar 2010 besteht das Satellitensegment von GLONASS aus 19 funktionierenden Satelliten. Bis Ende 2010 plant Roskosmos den Start von neun weiteren Satelliten.
Die Entwicklung des Systems begann 1972. Die ersten drei Satelliten starteten am 12. Oktober 1982, das System ist am 24. September 1993 offiziell als betriebsbereit erklärt worden. Der Vollausbau, bestehend aus 21 Standard- und drei Reservesatelliten, wurde 1996 erreicht. Die Zuverlässigkeit blieb aber hinter den Erwartungen zurück und so mussten laufend ältere Satelliten ersetzt werden.
Die Satelliten sind auf einem Medium Earth Orbit in drei Bahnebenen mit 64,8° Neigung gegen den Äquator. Dadurch ist die Verfügbarkeit in den Polarregionen etwas besser als bei GPS (55° Bahnneigung). Die Grosse Halbachse der Umlaufbahn beträgt 25.500 km, die Bahnhöhe 19.100 km (GPS 20.200 km). Die Umlaufzeit liegt bei 11:15 Stunden (GPS 11:58). Bis 2011 soll die Zahl der im All befindlichen Satelliten im Glonass-Netzwerk auf 30 angestiegen sein.
Neben dem bereits bestehenden amerikanischen GPS-System bauen die Europäer (Galileo) und Chinesen (Compass) an einem eigenen Navigationssystem.