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Neuer Bus verbindet australische Antarktis-Stationen

Geschrieben von Dr. Michael Wenger am . Veröffentlicht in Technik.

Australische Expeditionsteinehmer werden mit neuem Gerät durch die Antarktis fahren ab kommendem Sommer. Dies mit Hilfe eines aufgewerteten Busses, der den Wilkins-Flugplatz mit der Casey-Station verbinden wird. Der neue Bus wird den Namen „Priscilla“ tragen, benannt nach einem australischen Klassiker über einen Road-Trip durch die Simpson-Wüste mit einem gleichnamigen Bus.

Der Wilkins Flugplatz ist Australiens Eingangstor zu ihren Stationen Casey und Mawson. Normalerweise landet dort ein Airbus A319 aus Hobart, Tasmanien. Bild: AAD
Der Wilkins Flugplatz ist Australiens Eingangstor zu ihren Stationen Casey und Mawson. Normalerweise landet dort ein Airbus A319 aus Hobart, Tasmanien. Bild: AAD

Die antarktische „Priscilla“ wird Wissenschaftler und Expeditionsteilnehmer durch die Eiswüste von der australischen Wilkins-Station zur 70 Kilometer entfernten Forschungsstation Casey transportieren. Der Leiter der AAD, Abteilung Technik, Cameron Frost, erklärt, dass der Bus spezifisch entwickelt wurde, um den extremen Bedingungen  des windigsten, kältesten und trockensten Kontinenten der Welt zu widerstehen. „Elektrische und Dieselbetriebene Heizungen werden sowohl den Motor wie auch die Passagier warm halten“, meint Frost. „Wir haben auch 6 Ballon-Reifen, von denen jeder eine Tonne wiegt und rund 1.5 Meter Durchmesser hat. Dadurch kann der Bus über weichen Schnee und anderes Terrain fahren und die Reise über die Eiskappe etwas sanfter gestalten.“  Das €1.5 Millionen teure Gefährt wird 36 Passagiere aufnehmen, 17 mehr als der gegenwärtig im Einsatz stehende Bus.

Der neue Bus soll sowohl Material wie auch Leute vom Wilkins Flugplatz zur 70 km entfernten Casey-Station befördern. Diese liegt direkt an der ostantarktischen Küste. Bild: Daniel Porter
Der neue Bus soll sowohl Material wie auch Leute vom Wilkins Flugplatz zur 70 km entfernten Casey-Station befördern. Diese liegt direkt an der ostantarktischen Küste. Bild: Daniel Porter

„Der Airbus der AAD kann bis zu 38 Passagiere nach Antarktika fliegen. Dadurch mussten wir immer ein zusätzliches Fahrzeug zur Landebahn schicken, um alle nach Casey transportieren zu können“, sagt Frost weiter. Die Tatsache, dass wir nun praktische alle Passagiere in einem einzigen Fahrzeug mit einem Fahrer losschicken können, wird eine grosse Veränderung sein und Leute und Fahrzeuge für andere Arbeiten frei machen.“ Im November soll der 22 Tonnen schwere Bus in die Antarktis reisen.

Die AAD benutzt einen eigenen Airbus A319, der speziell ausgerüstet ist, um auf dem Wilkins Flugplatz landen zu können. Die Flüge transportieren normalerweise Mensch und Material. Bild: AAD
Die AAD benutzt einen eigenen Airbus A319, der speziell ausgerüstet ist, um auf dem Wilkins Flugplatz landen zu können. Die Flüge transportieren normalerweise Mensch und Material. Bild: AAD

Der Bus wurde in Calgary gebaut und ist eine kleinere Version der Busse, die für Gletscherfahrten in Kanada und für das Antarktisprogramm der USA bei McMurdo verwendet wird. Cameron Frost meint, dass es sich um ein zuverlässiges Design handelt und auch die Servicemöglichkeiten in die Überlegungen miteinbezogen worden sind. „Der Motor ist derselbe, der für die Kräne der Station Casey verwendet wird. Dies bedeutet, dass die Mechaniker sehr einfach Wartungsarbeiten durchführen können.“ Der Bus wird den gegenwärtigen „Priscilla“-Bus, der seit 2008 mit der Eröffnung des Fluplatzes in Betrieb ist, ersetzen.

Die Station Casey liegt an der Küste von Wilkes-Land und ist eine der drei ständigen australischen Stationen. Sie nimmt im Sommer bis zu 160 Leute, im Winter rund 16 Leute auf. Bild: AAD
Die Station Casey liegt an der Küste von Wilkes-Land und ist eine der drei ständigen australischen Stationen. Sie nimmt im Sommer bis zu 160 Leute, im Winter rund 16 Leute auf. Bild: AAD

Quelle: Australian Antarctic Divison