Forschungsschiff «Michail Somow» auf neuer Mission
Die «Michail Somow» ist zwar kein Eisbrecher im eigentlichen Sinne, kann aber eine bis zu 70 Zentimeter dicke Eisdecke durchbrechen. In den Jahren 1977, 1985 und 1991 fuhr die «Michail Somow» monatelang in der Antarktis. Jetzt gehört das Schiff dem russischen Wetter- und Umweltbeobachtungsdienst und versorgt die Grenzposten, Küstensiedlungen und Wetterstationen in der Arktis.
Bei der kürzlich begonnenen Expedition muss die «Michail Somow» in 80 Tagen mehr als 15 000 Kilometer zurücklegen, von Archangelsk bis Pewek auf der Tschukotka-Halbinsel und zurück. Es gibt bereits ein Abkommen mit Atomflot, der staatlichen Reederei von atombetriebenen Schiffen, über ein Eisbrechergeleit für das Schiff. Doch es ist nicht ausgeschlossen, dass die «Michail Somow» die Eisfelder selbständig passiert. Vor kurzem konnte der Supertanker «Baltica» erstmals den Nördlichen Seeweg durchqueren, wenn er auch an einigen Stellen mit Hilfe von Atomeisbrechern.
Das Forschungsschiff soll Bauarbeiter und Gebäudeteile für eine Beobachtungsstation des russischen Navigationssystems «Glonass» auf die Andreasinsel im Ostteil der Halbinsel Taimyr bringen. Gegenwärtig befindet sich dort eine halb verwahrloste Wetterstation. Auf der Wrangelinsel soll eine moderne Wetterstation statt einer Anfang der 1990er Jahre geschlossenen Radarstation entstehen.
Was die Forschungsmission der «Michail Somow» angeht, sollen Experten des russischen Lichatschow-Instituts für Kultur- und Naturerbe die Arktis-Gebiete erforschen. Unter anderem soll die Insel Waigatsch besser erschlossen werden. Forscher des Sewerzow-Instituts für Umwelt- und Evolution sollen die Tierwelt der Arktis, darunter den geschützten Eisbären, studieren.