Mikroplastikpartikel in den Gewässern vor Spitzbergen gefunden – Müssen wir uns um die Verschmutzung des arktischen Ozeans sorgen?
Winzige Kunststoffteilchen, sogenannte Mikroplastikpartikel aus Kosmetika und Plastikmüll sammeln sich in Meeren und Binnengewässern weltweit an. Kürzlich wurden sie auch in arktischen Gewässern südlich und südwestlich von Spitzbergen gefunden von wo aus sie in die arktische Nahrungskette gelangen können.
Mikroplastikpartikel sind winzige Kunststoffteilchen, die entweder bewusst erzeugt werden und zum Beispiel Kosmetika zugesetzt werden oder die durch den Zerfall von Plastikprodukten bzw. Plastikmüll entstehen. Wasserproben, die während einer Forschungsfahrt in der Arktis im Juni 2014 genommen wurden, zeigen, dass Mikroplastikpartikel allgegenwärtig sind, selbst in entlegener Region wie im Süden und Südwesten von Spitzbergen, einer Inselgruppe nördlich von Norwegen. Die Forscher fanden in fast allen Wasserproben der Studie Mikroplastik Teilchen. Wasserproben von der Meeresoberfläche als auch Proben, die mit Hilfe von Pumpen, sechs Meter unter der Wasseroberfläche genommen wurden enthielten die Kunststoffteilchen. Im tieferen Wasser waren jedoch viel höhere Konzentrationen an Mikroplastikpartikeln zu finden, wie die Studie der Wissenschaftler aus Irland und Italien zeigt. Die Forschungsergebnisse, veröffentlicht in dem frei-zugänglichen Magazin Nature Scientific Reports, rufen Bedenken hervor, dass die winzigen Plastikstücke in die arktische Nahrungskette gelangen können.
Fünfundneunzig Prozent der gemessenen Mikroplastik Fasern waren, mechanisch zerkleinerte Stücke grössere Plastikteile zum Beispiel von Schiffen oder der Fischerei, aber auch von Freizeit- oder industriellen Aktivitäten. Die meisten der Plastikteile hatten sehr lange Entfernungen bis zu den Gewässern von Spitzbergen zurückgelegt, sagt die Studie. Aber auch lokale Quellen, wie z. B. die regionale Abwasserbeseitigung, könnten dazu beitragen.
Die leitende Wissenschaftlerin Amy Lüscher vom Galway-Mayo Institute oft Technology und ihre Kooperationspartnerin Valentina Pirelli vom Nationalen Institut für Ozeanographie und Experimentelle Geophysik in Italien, sagten, dass sie von den Ergebnissen überrascht waren. «Wir hatten ursprünglich angenommen die Arktis sei eine unberührte Gegend, aber, wie Sie sehen können, ist dies nicht mehr der Fall».
Die Mikroplastik Teilchen, die sie fanden waren durchschnittlich 1,9 Millimeter gross und nur schwer ohne Mikroskop zu erkennen, sagten sie. Während einige Mikroplastik Teilchen Zerfallsstücke grössere Gegenstände sind, gelangen andere in die Gewässer durch den Einsatz von Körperpflege- und Haushaltsprodukten. Viele dieser Produkte, wie Gesichtspeeling und Zahnpasten, enthalten kleine Kunststoffperlen, die von den Herstellern für ihre Peeling oder Straubing Qualitäten beigesetzt werden. Auch Fasern aus synthetischen Kleidungsstücken wie z. B. Fleece gelangen im Abwasser der Waschmaschinen in die Umwelt.
Mit dem Rückgang des Meereises in der Arktis und einer Zunahme des Seeverkehrs, ist es wichtig zu verstehen, wie und wie viele dieser Kunststoffpartikel in die nördlichen Gewässern gelangen und wie sie von Fisch und andere Meerestieren aufgenommen werden, sagt die neue Studie. «Angesichts der potentiellen Auswirkungen der Mikroplastikpartikel, besteht die dringende Notwendigkeit die Mengen in der Arktis zu bestimmen», sagten die Forscher.
Dies war die erste Messung von Mikroplastikpartikeln in Gewässern vor Spitzbergen, aber andere Studien haben Kunststoffmüll bereits in anderen weit entlegenen Regionen gefunden. Eine Hartmuth Wissenschaftlerin untersuchen winzige Meerestiere, die im Meereis des zentralen Arktischen Ozeans leben und war überrascht, zahlreiche bunte Kunststoffstücke eingebettet im Eis zu finden. Rachel Obrad beschrieb ihre Ergebnisse in einer Studie die letztes Jahr in der Zeitschrift „Arths Future“ veröffentlicht wurde. Mikroplastikpartikel wurden mittlerweile in allen Bereichen der Erde gefunden, angefangen von den Grossen Seen bis zu arktischen Gewässer vor Kanada und in der Ostsee.
Quelle: Erith Rosen, Arctic Newswire