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Kanada sucht Sir John Franklins Schiffe

Geschrieben am . Veröffentlicht in Geschichte.

Mehr als eineinhalb Jahrhunderte nach dem Verschwinden des britischen Entdeckers John Franklin mit seinen Männern in der Arktis unternimmt Kanada noch einen Versuch, seine beiden Schiffe zu finden. Franklins Grab und die Reste seiner beiden Schiffe wurden nie gefunden.

Die Schiffe «Erebus» und «Terror» wurden für Fahrten im Eis mit Dampfmaschinen ausgerüstet und der Rumpf mit Eisenplatten verstärkt.
Die Schiffe «Erebus» und «Terror» wurden für Fahrten im Eis mit Dampfmaschinen ausgerüstet und der Rumpf mit Eisenplatten verstärkt.

Der Eisbrecher «Sir Wilfrid Laurier» und das Forschungsschiff «Martin Bergmann» sollen zwischen vier und sechs Wochen lang die «HMS Erebus» und die «HMS Terror» suchen, sagte Regierungschef Stephen Harper Ende August 2012 vor der Abfahrt der Schiffe. Während bei früheren Expeditionen lediglich rund 125 Quadratkilometer Meer abgesucht worden seien, solle nun auf bis zu 1500 Quadratkilometern nach den Schiffen gesucht werden. Leider blieb die erneute Suche bis zum heutigen Tag weiterhin erfolglos.

Die Franklin Expedition startete am 19. Mai 1845. Nach einer dritten Überwinterung im Packeis gaben die bis dahin noch am Leben gebliebenen 105 Expeditionsteilnehmer am 22. April 1848 ihre Schiffe auf und unternahmen unter Führung des Kapitäns der «Terror», Francis Crozier, und des nach Franklins Tod die «Erebus» kommandierenden 1. Offiziers James Fitzjames den verzweifelten Versuch, einen etwa 350 km südlich gelegenen Aussenposten der Hudson's Bay Company am Back River zu Fuss zu erreichen. Keiner der Männer erreichte das Ziel.
Die Franklin Expedition startete am 19. Mai 1845. Nach einer dritten Überwinterung im Packeis gaben die bis dahin noch am Leben gebliebenen 105 Expeditionsteilnehmer am 22. April 1848 ihre Schiffe auf und unternahmen unter Führung des Kapitäns der «Terror», Francis Crozier, und des nach Franklins Tod die «Erebus» kommandierenden 1. Offiziers James Fitzjames den verzweifelten Versuch, einen etwa 350 km südlich gelegenen Aussenposten der Hudson's Bay Company am Back River zu Fuss zu erreichen. Keiner der Männer erreichte das Ziel.

Die «Erebus» und die «Terror» waren einst die Aushängeschilder der britischen Marine. Sie verfügten über einen Dampfmotor, Heizungsmöglichkeiten und einen verstärkten Bug. Unter dem Kommando von Sir John Franklin waren sie am 19. Mai 1845 mit 134 Mannschaftsmitgliedern an Bord in Großbritannien ausgelaufen, um die Nordwestpassage zu entdecken. Vermutlich verhungerten oder erfroren sie. In den Jahren darauf startete eine gewaltige Suche nach den Verschollenen, bei der insgesamt mehr Schiffe und Männer verloren gingen als bei Franklins Expedition selbst. Auch in den Jahrzehnten danach fanden immer wieder Suchen statt. Doch weder die Wracks der Schiffe noch Franklins Grab wurden entdeckt, wohl aber die sterblichen Überreste einiger der Männer. An ihnen fanden sich unter anderem Hinweise auf Skorbut und Kannibalismus.

Eine grosse Suchexpedition im Jahr 1852 nach John Franklin leitete der englische Seefahrer Sir Edward Belcher.
Eine grosse Suchexpedition im Jahr 1852 nach John Franklin leitete der englische Seefahrer Sir Edward Belcher.