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AECO erhält grossen Beitrag im Kampf gegen Plastikmüll

Geschrieben von Dr. Michael Wenger am . Veröffentlicht in Menschen & Politik.

Der marine Lebensraum steht unzähligen Problemen und Gefahren entgegen. Verschmutzung, vor allem in Form von Plastikmüll, ist eines der Hauptthemen, auch in der Arktis. Die Gesellschaft der Arktis-Expeditionsfahrtenbetreiber AECO stellt sich nun diesem Problem entgegen: Bewaffnet mit einem € 300’00 Beitrag, der Unterstützung der UNO und tausenden von Freiwilligen hat die AECO dem Einwegplastik auf den Mitgliederschiffen den Kampf angesagt. Gleichzeitig sollen die Passagiere auf das Thema sensibilisiert werden und vermehrt miteingebunden werden. Das Ganze ist Teil der UNO-Umweltbehördenkampagne „Clean Seas“.

Plastikmüll in der Arktis ist ein enormes Problem. Meist wird der Müll angeschwemmt und wird am Strand langsam in viele Kleinstteile aufgesplittert, die dann in der Nahrungskette landen und sich in Topräubern wie Eisbären ansammeln. Bild: Ilja Lang, AECO
Plastikmüll in der Arktis ist ein enormes Problem. Meist wird der Müll angeschwemmt und wird am Strand langsam in viele Kleinstteile aufgesplittert, die dann in der Nahrungskette landen und sich in Topräubern wie Eisbären ansammeln. Bild: Ilja Lang, AECO

Der Svalbard Umweltschutz Fond hat vor kurzem entschieden, die Umweltanstrengungen der AECO mit rund € 200‘000 zu unterstützen. Daneben wurde von der norwegischen Umweltbehörde der Gesellschaft zusätzliche € 66‘000 zugesprochen, um die bereits angelaufenen Strandputzaktionen der AECO-Mitglieder in Svalbard zu unterstützen. Die Entscheidung der AECO, dieses Projekt zu starten wurde durch einen Brief des UNO-Umweltdirektors Erik Solheim gezündet, der die AECO einlud, der „Clean Seas“-Initiative der UNO im Kampf gegen Plastikverschmutzung in den Weltmeeren beizutreten. In dieser Initiative steht nun die AECO zusammen mit seinem antarktischen Gegenstück, der IAATO, da viele der geplanten Massnahmen auf Expeditionsschiffen sowohl in der Arktis wie auch in der Antarktis umgesetzt werden können.  Mitglieder der AECO sind bereits seit 2 Jahrzehnten in Strandputzaktionen in der Arktis involviert und ihre Anstrengungen scheinen nicht unbemerkt zu sein. Mit den neuen Beiträgen möchte die AECO nun einen Schritt weitergehen und einen Umweltbeauftragten einstellen. Das neue Team-Mitglied wird für die Einbindung der AECO in die „Clean Seas“-Kampagne verantwortlich sein und Strandputzaktionen besser koordinieren. Der Fokus der Arbeit wird aber auch auf Bildung, Entwicklung und Kommunikation der Möglichkeiten liegen, plus die Logistik rund um die Reinigungsaktionen.

Passagiere von Expeditionsfahrten räumen regelmässig freiwillig die Strände in der Arktis während ihres Besuchs auf. Die Betreiber möchten nun noch mehr in die Bildung der Passagiere investieren, um sie auf das Ausmass und die Effekte des Plastikmülls aufmerksam zu machen. Bild: Josef Wermelinger
Passagiere von Expeditionsfahrten räumen regelmässig freiwillig die Strände in der Arktis während ihres Besuchs auf. Die Betreiber möchten nun noch mehr in die Bildung der Passagiere investieren, um sie auf das Ausmass und die Effekte des Plastikmülls aufmerksam zu machen. Bild: Josef Wermelinger

Die Geschäftsführerin der AECO, Frigg Jørgensen, ist sehr zufrieden und glücklich über die neu erhaltenen Beiträge und erklärt, dass damit die Expeditionsreiseindustrie einen grossen Beitrag im Kampf gegen den Plastikmüll leisten kann. Einer der Anstrengungen der AECO im Rahmen der „Clean Seas“-Kampagne wird es sein, die Menge an Einwegplastik auf den Schiffen zu reduzieren. „Saubere Ozeane sind etwas, was für unsere Mitglieder unglaublich wichtig ist. Seit Jahren hat die Expeditionsreiseindustrie tausende von Passagieren dazu angehalten, freiwillig Müll von den Stränden aufzusammeln während ihres Besuchs. Als Teil des neuen Projekts werden wir nun einen Schritt weitergehen und reduzieren das Risiko, dass Plastik überhaupt seinen Weg in die Ozeane und an die Strände finden wird. Unsere Mitglieder wollen ein Teil der Lösung sein und das beinhaltet auch die Suche nach Alternativen zu Einwegplastikprodukten an Bord der Schiffe“, meint Jørgensen weiter. Sie sagt auch, dass die Expeditionsreiseindustrie ein Zeichen setzen muss, wie der gesamte Tourismussektor einen Beitrag für nachhaltige Entwicklung leisten kann. „Wir haben vor kurzem eine Absichtserklärung mit der UNO Umweltbehörde unterzeichnet, um unsere Zusammenarbeit formell zu bestätigen. Der Plan ist es, mit der UNO-Kampagne „Clean Seas“ zusammenzuarbeiten, um Informationsmaterial für Mannschaften und Passagiere zu entwickeln. Unsere Absicht ist es, die Einstellung der Leute gegenüber Einwegplastik zu ändern. Wir möchten den Menschen zeigen, dass es tolle Alternativen zu Dingen wie Trinkhalmen und Plastikverpackungen gibt. Es ist noch nicht zu spät, das Problem des Plastikmülls umzudrehen. Aber wir müssen JETZT aktiv werden.“

Nicht nur kleine Plastikteile in der Nahrungskette sind eine Gefahr für Tiere. Auch grosse Teile wie Treibnetze im Meer bilden eine riesige Gefahr sowohl für Meerestiere und Landtiere wie Rentiere, die sich in den angetriebenen Netzen verheddern und sich nicht mehr bewegen können. Bild: Elin Lien / Sysselmannen
Nicht nur kleine Plastikteile in der Nahrungskette sind eine Gefahr für Tiere. Auch grosse Teile wie Treibnetze im Meer bilden eine riesige Gefahr sowohl für Meerestiere und Landtiere wie Rentiere, die sich in den angetriebenen Netzen verheddern und sich nicht mehr bewegen können. Bild: Elin Lien / Sysselmannen

Quelle: Edda Falk / AECO