Audienz beim Gouverneur von Tschukotka
Tschukotka liegt im äussersten Nordosten Russlands, über die Beringstrasse nur 80 Kilometer von Alaska entfernt. Unterwegs durfte ich immer wieder feststellen, dass der im Auftrag von PolarNEWS von Ruedi Abbühl gedrehte Film «Tschukotka im Winter» im Tschukotka-TV bereits mehrmals zu sehen war. In grösseren Ortschaften wurde Anwesenheit unserer Reisegruppe in der Zeitung angekündet, und so wurden wir vielerorts freudig empfangen.
Beim Abschlussessen in Anadyr, kaum war die Suppe serviert, kam Hektik auf. Irina Ryabukhina, die amtierende Ministerin für Sport, Kultur und Tourismus im autonomen Kreis der Tschuktschen, war im Hotel erschienen und bat mich, sofort mitzukommen: Der Gouverneur Roman Kopin wolle mich sprechen. Ich war perplex: Der Gouverneur? Mich? – Aber klar!
Im Regierungssitz, hoch über dem Hafen mit herrlichem Blick auf den Anadyr-Fluss, wurden Irina Ryabukhina und ich vom Vize-Gouverneur Sergej Kislyakov begrüsst und ins Büro des Regierungschefs geführt. Der Regierungschef und sein Stellvertreter wollten von mir wissen, wie ich die Situation in Bezug auf den Tourismus in Tschukotka einschätze. Denn Ausländern ist der Zugang ins Landesinnere erst seit zwei Jahren erlaubt, weshalb Reisende hier eine neue Erscheinung sind und die Regierung entsprechend noch viel zu lernen habe. Roman Kopin zeigte sich beeindruckt von PolarNEWS; Immerhin hätte ich in den letzten eineinhalb Jahren vier Mal sein Land besucht und in zwei von PolarNEWS ausgeschriebenen Reisen fast 50 Besucher in den äussersten Osten Russlands gebracht.
Eineinhalb Stunden sprachen wir über Land und Leute in Tschukotka sowie über Möglichkeiten und Gefahren des Tourismus.
Ich plädierte für einen umweltverträglichen Fremdenverkehr und einen Austausch der Kulturen, was Roman Kopin natürlich unterstützte. Er sicherte mir für die Zukunft seine Unterstützung zu und verabschiedete mich herzlich. Wir werden uns sicher wieder sehen...
Heiner Kubny
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