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Shackleton und die Notwendigkeit von Poesie

Geschrieben von Heiner Kubny am . Veröffentlicht in Buchbesprechung.

Sir Ernest Shackleton gilt als einer der grossen Polarforscher. Seine Expeditionen, besonders die Nimrod und die Endurance Expeditionen, sind legendär und gelten sowohl als Beispiel für Entbehrung und der Kampf gegen alle Chancen wie auch als überragende Führungsqualitäten. Doch Shackleton war auch ein Künstler und bezeichnete die Poesie als seine zweite grosse Liebe. Der britische Polarexperte Jim Mayer ist tief in das Leben von Shackleton eingetaucht und hat die Wichtigkeit von Poesie in Shackletons Leben und seinen Expeditionen untersucht.

Der britische Polarforscher Sir Ernest Shackleton (1874 – 1922) ist zu einer Legende unter den Polarentdeckern geworden. Dies vor allem durch seine gescheiterte Endurance Expedition und die darauffolgende Rückreise aus dem Weddellmeer nach Südgeorgien.
Der britische Polarforscher Sir Ernest Shackleton (1874 – 1922) ist zu einer Legende unter den Polarentdeckern geworden. Dies vor allem durch seine gescheiterte Endurance Expedition und die darauffolgende Rückreise aus dem Weddellmeer nach Südgeorgien.

Polarexpeditionen werden immer als seine überaus anstrengende und harte Sache betrachtet, bei der nur die härtesten, am besten vorbereiteten und glücklichsten Männer die Anstrengungen einer erbarmungslosen Wildnis überleben. Als besonderes Beispiel dafür gilt die Imperial Trans-Antarctic Expedition 1914-17, auch als Endurance Expedition bekannt, die von Sir Ernest Shackleton geführt wurde. Sie gilt heute als Synonym für den Kampf und das Überleben beinahe unmöglichster Situationen und zeigt die überragenden Führungsqualitäten von Shackleton. Viele Bücher wurden bereits über diese Expedition und auch über Shackleton selbst geschrieben.

Geplant als Durchquerung des antarktischen Kontinents, mussten Shackleton und seine Männer bald aufgeben, weil sie ihr Schiff Endurance im Eis verloren hatten. Darauf führte Shackleton seine Crew auf einer epischen Reise zurück nach Elephant Island und segelte danach nach Südgeorgien, um Hilfe zu holen.
Geplant als Durchquerung des antarktischen Kontinents, mussten Shackleton und seine Männer bald aufgeben, weil sie ihr Schiff Endurance im Eis verloren hatten. Darauf führte Shackleton seine Crew auf einer epischen Reise zurück nach Elephant Island und segelte danach nach Südgeorgien, um Hilfe zu holen.

Nun ist ein neues Buch mit dem Titel «Shackleton - A life in Poetry», geschrieben vom Polarexperten Jim Mayer, erschienen. Es handelt sich dabei um eine Biographie Shackletons und seine Gedichte, die er sowohl selbst schrieb wie auch diejenigen beinhaltet, die von Shackleton gelesen und rezitiert wurden. Shackleton, der als harter Polarentdecker und als eine inspirierende Führungsfigur gilt, war in seinem Herzen Poeten und ihren Worten sehr verbunden. «Poesie war seine andere Welt und er erkundete sie mit demselben Eifer wie die antarktischen Weiten», meinte einst seine Freundin Hope Guthrie.

Jim Mayer ist schon seit langem von den Polargebieten fasziniert und ist ein Spezialist für Polargeschichte. Er arbeitet seit Jahren als Expeditionsleiter und als Guide
Jim Mayer ist schon seit langem von den Polargebieten fasziniert und ist ein Spezialist für Polargeschichte. Er arbeitet seit Jahren als Expeditionsleiter und als Guide

Nebst seinen Lieblingsgedichten beinhaltet seine Biographie alle persönlichen Gedichte und poetischen Tagebucheinträge, die Shackleton selbst geschrieben hatte. Jede davon bringt etwas Licht in die verschiedenen Meilensteine seines Lebens und seiner Abenteuer. Shackleton nutzte die Poesie als sein Werkzeug, um Männer, die häufig nahe an ihrer physischen und psychologischen Grenze agierten, zu motivieren und aufzubauen. Die Arbeiten von Tennyson, Browning und Robert W. Service waren nach Shackletons eigenen Worten «essentielle Mentalmedizin» während seines ganzen Lebens. Gedichte beeinflussten seine Reden, seine Briefe an seine Ehefrau und die Art, wie er seine Männer führte. Die Verse, die aus seiner Korrespondenz und anderen Quellen stammen, sind durch das gesamte Buch hindurch mit seinem turbulenten und rastlosen Leben verknüpft. Sie bieten einen neuen Einblick in sein Ringen in der Antarktis, seine erzwungene, aber geliebte Ehe und seine beinahe magnetische Anziehung in die polaren Regionen. Der Shackleton-Experte Jonathan Shackleton sagte über das Buch: «Dies ist eine enorm interessante Arbeit über einen wirklich wichtigen Aspekt von Shackletons Charakter.»

«Shackleton - A life in Poetry» ist ein Taschenbuch mit 176 Seiten und wurde von Signal Books Ltd am 6. Oktober 2014 veröffentlicht.
«Shackleton - A life in Poetry» ist ein Taschenbuch mit 176 Seiten und wurde von Signal Books Ltd am 6. Oktober 2014 veröffentlicht.

ISBN-10: 1909930105 ISBN-13: 978-1909930100

Weitere interessante Informationen findet man auf http://www.facebook.com/shackletonalifeinpoetry

Quelle: South Georgia Newsletter