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18 Kilo Meteorit im antarktischen Eis.

Geschrieben am . Veröffentlicht in Forschung & Umwelt.

Meteoriten fallen seit Ewigkeiten auf die Erde und pro Jahr landen rund 37'000 Tonnen ausserirdischen Gesteins auf die Erde, vor allem als Staub. Nur gerade 0.0001 Prozent sind zwischen 10 Gramm und 1 Kilogramm schwer. Nun hat eine Gruppe von Wissenschaftlern der belgischen Princess Elisabeth Antarctica Station vor kurzem einen 18 Kilogramm schweren Meteoriten im Eispanzer des ostantarktischen Eisschildes entdeckt.

Der 18 kg-Meteorit, der von der belgisch-japanischen SAMBA-Gruppe während einer Expedition auf dem Nansen Eisfeld, 140 km südlich der Princess Elisabeth Antarctica Station gefunden wurde (Foto: International Polar Foundation)
Der 18 kg-Meteorit, der von der belgisch-japanischen SAMBA-Gruppe während einer Expedition auf dem Nansen Eisfeld, 140 km südlich der Princess Elisabeth Antarctica Station gefunden wurde (Foto: International Polar Foundation)

Der neuste Fund ist der grösste und schwerste seit mehr als 25 Jahren. Die acht Mitglieder des Projekts SAMBA (Suche nach Antarktischen Meteoriten, Belgische Aktivitäten), welches sich mit der globalen, von den USA und Japan angeführten Suche nach Meteoriten befasst, stammen von der Université Libre de Bruxelles (ULB), der Vrjie Universiteit Brussel (VUB), dem japanischen National Institute of Polar Research (NIPR) und der Tokyo University (TU). Am 28. Januar 2013 suchten sie Meteoriten, die über das Nansen Eisfeld verteilt sind, als sie den 18 Kilogramm schweren, aus herkömmlichen Chondrit bestehenden Meteoriten entdeckten. Insgesamt hatte das Team auf der 40-tägigen Expedition ein Total von 425 Meteoriten mit einem Gesamtgewicht von 75 Kilogramm in einer Höhe von 2'900 m.ü.M. und etwa 140 Kilometer südlich von der belgischen Wissenschaftsstation Princess Elisabeth Antarctica gefunden. «Dieser Meteorit war ein unerwarteter Fund, nicht nur wegen seines Gewichts, sondern auch weil man einen solch grossen Brocken normalerweise nicht in der Antarktis findet», sagt Vinciane Debaille, ein Geologe, der ULB und Leiter der belgischen Gruppe während der Expedition. «Das ist der grösste Meteorit, der in den letzten 25 Jahren in der Ostantarktis gefunden wurde und ist damit ein spezieller Fund für uns, der nur dank der Tatsache, dass die belgische Station hier in der Nähe liegt, möglich gemacht worden ist.»

Vorsichtig wird der kostbare Fund im Eis untersucht und angeschrieben, bevor aus dem Eis geborgen wird. ((Foto: International Polar Foundation/Vinciane Debaille)
Vorsichtig wird der kostbare Fund im Eis untersucht und angeschrieben, bevor aus dem Eis geborgen wird. (Foto: International Polar Foundation/Vinciane Debaille)

Erste Feldanalysen durch die Wissenschaftler deuten darauf hin, dass der Meteorit ein gewöhnlicher Chondrit ist, der häufigste Typ von Meteoriten. Die Schmelzkruste, die äusserste Hülle eines Meteoriten, war bereits wegerodiert und erlaubte den Wissenschaftler, das darunterliegende Gestein zu untersuchen. Der Meteorit wird zurzeit einem speziellen Auftauprozess in Japan unterzogen, der verhindern soll, dass Wasser in das Gestein gerät. «Wir untersuchen Meteoriten, um besser zu verstehen, wie das Sonnensystem gebildet wurde, wie es sich entwickelte und wie die Erde ein solch einzigartiger Planet innerhalb unseres Sonnensystems wurde», sagt Debaille. «In dieser Saison war die Mission von SAMBA ein voller Erfolg, sowohl in Bezug auf die Anzahl, wie auch in Bezug auf das Gewicht des gefundenen Gesteins. Vor zwei Jahren hatten wir weniger als 10 Kilogramm gefunden. In diesem Jahr waren wir so erfolgreich, dass wir unsere Logistikzentrale anrufen mussten, weil wir 75 Kilogramm an Material nach Hause zu bringen hatten.»

Der Meteorit, der schwerste seit 25 Jahren in dem Gebiet, wird verpackt und nach Japan geschickt zur weiteren Untersuchung im Rahmen des US- und japanisch-geführten Meteoriten-Projekts. (Foto: International Polar Foundation)
Der Meteorit, der schwerste seit 25 Jahren in dem Gebiet, wird verpackt und nach Japan geschickt zur weiteren Untersuchung im Rahmen des US- und japanisch-geführten Meteoriten-Projekts. (Foto: International Polar Foundation)

Pro Jahr kommen etwa 37'000 Tonnen kosmischen Materials auf der Erde an, aber nur etwa 3'700 Kilogramm sind Gesteine zwischen 10 Gramm und 1 Kilogramm. Das meiste verschwindet in den Tiefen der Meere und Ozean oder verwittert, bevor es gefunden werden kann. Nur in den trockenen und entweder heissen oder eisigen Orten, wie beispielsweise der Antarktis, bleiben die Meteoriten länger erhalten. Bis dato stammt der grösste Teil der etwa 40'000 gefundenen Meteoriten aus der eisigen Welt am Südpol.

Die «Prinzessin-Elisabeth-Station» ist eine belgische Polarforschungsstation, die während des Internationalen Polarjahres 2007-2008 im Königin-Maud-Land, in der Antarktis aufgebaut wurde. Die Station wird ausschliesslich durch Solar- und Windkraft mit Energie versorgt.
Die «Prinzessin-Elisabeth-Station» ist eine belgische Polarforschungsstation, die während des Internationalen Polarjahres 2007-2008 im Königin-Maud-Land, in der Antarktis aufgebaut wurde. Die Station wird ausschliesslich durch Solar- und Windkraft mit Energie versorgt.

Das SAMBA-Projekt ist der belgische Teil der US-amerikanischen / japanisch angeführten Bemühungen, überall in der Antarktis Meteoriten zu sammeln und wurde von der ULB und der VUB in Zusammenarbeit mit dem japanischen Institut für Polarforschung initiiert. SAMBA wir von der belgischen Wissenschaftsrat und der Internationalen Polargesellschaft unterstützt, die auch für die Station zusammen mit dem belgischen Polarsekretariat verantwortlich ist. Die Princess Elisabeth Antarctica Station wurde im Sør Rondane Gebirge in der Ostantarktis aufgebaut und ist die weltweit erste polare Null-Emission-Station und bezieht seine Energie aus Wind und Sonnenenergie.

«Sowohl die Station wie auch die Internationale Polargesellschaft sind stolz, die Forschungsarbeit des belgischen und des japanischen Meteoriten-Team unterstützen zu dürfen», sagt Alain Hubert, Expeditions- und Stationsleiter.

Quelle: International Polar Foundation, www.antarcticstation.org