Archäologen entdecken Riesen-Urpinguin
Der auf den Namen «Pedro» getaufte Pinguin lebte im Gebiet des Paracas-Nationalparks, sein wissenschaftlicher Name lautet «Inkayacu paracasensis». Mit rund 1,5 Metern war er deutlich grösser als der Kaiserpinguin, die grösste noch lebende Pinguinart. Für Aufsehen sorgt der Fund, weil nicht nur versteinerte Knochen, sondern auch Federn entdeckt wurden. «Vor diesem Fossil hatten wir keinen Beleg über Federn, Farben und Flossenformen früherer Pinguine», sagte Julia Clarke von der Universität Texas.
Aus der Untersuchung des Fossils ergab sich, dass die Form der Schwimmhäute des Pinguins und die Form seiner Federn sehr früh in der Evolution entstanden. Der Ur-Pinguin hatte bereits radikal veränderte Flügelfedern, die, dicht gepackt und übereinander gestapelt, steife, schmale Flossen bildeten. Die Federn an seinem Körper besassen schon die typischen abgeflachten Schäfte, die auch heutigen Pinguinen ihre glatte, stromlinienförmige Körperoberfläche verleihen.
Färbung anders als heutige Pinguine
In einem Punkt jedoch unterschied sich der Urpinguin noch beträchtlich von seinen heutigen Nachfahren: in seiner Färbung. Statt schwarz-weiss war er höchstwahrscheinlich braun-grau gefärbt. Seine Melanosomen, farbgebende Mikrostrukturen der Federn, gleichen dabei überraschenderweise eher denen heutiger Wasservögel, nicht aber denen der Pinguine. Offenbar hat sich die pinguinspezifische Färbung in der Evolution erst deutlich nach allen anderen Anpassungen entwickelt. Warum aber haben die Pinguine für ihre Färbung diesen Sonderweg eingeschlagen? Nur um gute Färbungen zu erreichen sicher nicht, denn es gibt genügend andere Vogelarten, die ebenfalls weiß und schwarz effektiv kombinieren. Eine Antwort lieferte den Wissenschaftlern die weitere Untersuchung der Federn heutiger Pinguine. Sie stellten fest, dass die speziellen Melanosomen nicht nur die Farbe, sondern auch die Mikrostrukturen der Federn und damit die mechanischen Eigenschaften änderten. Melanin, das in den Melanosomen enthaltene Pigment ist dafür bekannt, dass es Federn auch stabiler und widerstandsfähiger macht. Nach Ansicht der Forscher könnte der Wechsel der Färbung daher eher mit den Anforderungen des aquatischen Lebensstils der Pinguine als mit Farbsignalen verbunden gewesen sein.