Biologische Vielfalt rund um die Antarktische Halbinsel veröffentlicht
Erhebliche Umweltveränderungen und ausgeprägte natürliche Gradienten in physikalischen Merkmalen kennzeichnen das Seegebiet an der Antarktischen Halbinsel. Die Fachzeitschrift "Polar Biology" widmet der Region jetzt einen Sonderband, der eine große Vielfalt an Ergebnissen zur Ökologie des Südlichen Ozeans umfasst. Die Resultate dazu stammen von der „Polarstern“-Expedition im Jahr 2013.
Im Jahr 2013 steuerte das Forschungsschiff Polarstern des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), die Antarktische Halbinsel an. Die 50 Forscher diverser meereswissenschaftlicher Disziplinen waren knapp zwei Monate unterwegs, um das Zusammenspiel von belebter und unbelebter Natur umfassend zu untersuchen. Eines der Ergebnisse ist eine multidisziplinäre Studie an Wasserphysik, dem Kleinkrebs Krill und Walen. Sie hat ergeben, dass sich verschiedene Walarten räumlich durch ihre spezielle Nahrungswahl aus dem Weg gehen.
Weiterhin berichten die Forscher, dass die Fauna am Meeresboden die großräumigen Unterschiede in Wassertemperatur und Eisdeckung an der Meeresoberfläche widerspiegelt. „Überlagert ist dieses Muster durch einen ‚bunten Flickenteppich’ an verschiedenen Lebensformen“, berichtet der Herausgeber des Sonderbandes und AWI-Biologe Dr. Julian Gutt.
„Offensichtlich steuert eine variable Kombination aus mehreren Umweltfaktoren und biologischen Wechselbeziehungen das Vorkommen und Wachstum von Schwämmen und Würmern über Kleinkrebse bis zu den Walen. Allerdings machte die daraus resultierende hohe Biodiversität Vorhersagen für den dort seit Jahrzehnten stattfindenden regionale Klimawandel zu einer großen Herausforderung“, so der Expeditionsleiter weiter.
Quelle: Alfred-Wegener-Institut