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Meereis in der Antarktis: Experten in Hobart diskutieren Lösungen für Schiffsoperationen

Geschrieben am . Veröffentlicht in Menschen & Politik.

Eine Gruppe von 58 Experten hat sich Mitte Mai in Hobart getroffen, um Strategien für zukünftige Operationen in antarktischen Gewässern zu diskutieren. Denn die Meereisbedingungen in vielen Bereichen rund um die Antarktis haben sich in den letzten Jahren stark verändert.

Meereis kommt in vielen Variationen vor und macht das Navigieren für die meisten Schiffe schwierig. Alter, Dicke und Beschaffenheit des Eises bestimmen, ob ein Schiff ins Packeis fahren kann oder nicht. Bild: Katja Riedel
Meereis kommt in vielen Variationen vor und macht das Navigieren für die meisten Schiffe schwierig. Alter, Dicke und Beschaffenheit des Eises bestimmen, ob ein Schiff ins Packeis fahren kann oder nicht. Bild: Katja Riedel

Der Einfluss von veränderten Meereisbedingungen auf Schiffbetreiber in der Antarktis lag Mitte Mai im Zentrum eines grossen internationalen Workshops in Hobart, Tasmanien. Der Antarctic Sea Ice Challenge Workshop, zu dem der Expertenrat für nationale antarktische Programme COMNAP geladen hatte, brachte Forscher und Entscheidungsträger der antarktischen Programme an einen Tisch, um das Thema zu diskutieren. Die Geschäftsführerin der COMNAP, Michelle Rogan-Finnemore, erklärte, dass sich das zweitägige Treffen mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen über die Gründe und den möglichen zukünftigen Trends in Bezug auf das Meereis und möglichen Lösungen beschäftigt hatte. «Herausfordernde Meereisbedingungen in einigen Teilen der Antarktis, inklusive den dickeren und ausgeprägteren Meereisbedeckungen, beeinflussen den Transport von Wissenschaftlern, Hilfspersonal und Gütern zu den antarktischen Forschungseinrichtungen», meint sie weiter. «Innovative und pragmatische Vorgehensweisen sind notwendig, um diesen neuen Herausforderungen entgegenzutreten.»

Die Zunahme von Meereismenge und -dicke hat dazu geführt, dass Eisbrecher immer häufiger zum Einsatz kommen müssen, auch mitten im Sommer. Bild: Australian Antarctic Divison
Die Zunahme von Meereismenge und -dicke hat dazu geführt, dass Eisbrecher immer häufiger zum Einsatz kommen müssen, auch mitten im Sommer. Bild: Australian Antarctic Divison

Der Workshop wurde von der Australian Antarctic Division AAD und dem Antarktischen Klima und Ökosystem Kooperationsforschungszentrum ACECRC gemeinsam durchgeführt. Der Initiator Dr. Rob Wooding sagte, dass 58 Delegierte am Treffen teilgenommen hatten. Darunter waren Leiter der nationalen Forschungsprogramme, Meereiswissenschaftler und Eislotsen und Schifffahrtsexperten.

Die Gründe für die steigende Meereisbildung wird zwar noch debattiert. Jedoch deutet vieles auf den Klimawandel als Hauptursache hin. Bild: Stefan Hendricks, AWI
Die Gründe für die steigende Meereisbildung wird zwar noch debattiert. Jedoch deutet vieles auf den Klimawandel als Hauptursache hin. Bild: Stefan Hendricks, AWI

«Dies ist das erste Mal, dass eine Gruppe von internationalen Experten dieses Kalibers zusammengekommen sind, um gemeinsam an diesem Problem zu arbeiten, das jeden betrifft, der in der Antarktis operiert», erklärt Wooding. «Die Unterstützung, die wir von den COMNAP Mitgliedsstaaten erhalten haben, war aussergewöhnlich.» Professor Tony Worby vom ACECRC, der als Co-Gastgeber fungierte, erklärte weiter: «Die wissenschaftliche Gemeinschaft kann sehr wertvolle Einblicke bieten, warum das antarktische Meereis sich verändert und kann somit bei der Planung von antarktischen Unternehmungen helfen. Wissenschaftler haben auch Zugang zu täglichen Satellitenbildern, die direkt an die Schiffe gesendet werden können, so dass diese die bestmöglichen Routen durch das Meereis suchen können. Denn operationelle Verzögerungen durch das Steckenbleiben im Eis können sehr kostspielig werden und wären vermeidbar.»

Die Resultate des Workshops sollen gemäss Angaben später im Jahr von der COMNAP direkt veröffentlich werden.

Quelle: Australian Antarctic Divison