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Erster Wettersatellit abgestürzt

Geschrieben am . Veröffentlicht in Technik.

Der erste sowjetische Wettersatellit «Meteor 1-1» ist am 27. März 2012 über dem Quin-Maud-Land in der Antarktis abgestürzt. Dies gab der Sprecher der russischen Militär- und Weltraumtruppen, Oberst Alexej Solotuchin bekannt.

In der ehemaligen DDR wurde zum Start des ersten Wettersatelliten eine Sondermarke herausgegeben.
In der ehemaligen DDR wurde zum Start des ersten Wettersatelliten eine Sondermarke herausgegeben.

Nach Angaben des Hauptzentrums für Weltraumerkundung der Militär- und Weltraumtruppen war «Meteor 1-1» um 02:17 Uhr Moskauer Zeit in die dichteren Schichten der Erdatmosphäre eingetreten und verglühte beim Wiedereintritt. Laut dem Sprecher sind die Satellitentrümmer bei 80,9 Grad südlicher Breite und 5,63 Grad westlicher Länge niedergegangen. Der weltweit erste vollwertige Wettersatellit mit einer Masse von 1,2 Tonnen war am 26. März 1969 vom Weltraumbahnhof Plessezk gestartet worden und etwas mehr als ein Jahr im Einsatz gewesen. Laut NASA-Angaben wurden im Juli 1970 die Videosendungen, bzw. die Datenübermittlung vom Satelliten abgebrochen. «Meteor 1-1» hatte nach dem Start eine 650 Kilometer hohe Kreisumlaufbahn erreicht. Im Sommer 2011 befand sich der Satellit in etwa 400 Kilometer Höhe und viel im März 2012 vor seinem Absturz zunächst auf 250 Kilometer ab.

Der Satellit «Kosmos 122» wurde am 25. Juni 1966 in die Erdumlaufbahn geschossen.
Der Satellit «Kosmos 122» wurde am 25. Juni 1966 in die Erdumlaufbahn geschossen.

Russische Wettersatelliten

Die Entwicklung der ersten Generation der Satelliten begann im Oktober 1960. Die ersten Satelliten der Meteor Reihe wurden ab 1964 anfangs noch unter der Tarnbezeichnung Kosmos gestartet. Offiziell wurde zuerst «Kosmos 122» als Wettersatellit am 25. Juni 1966 in die Erdumlaufbahn geschossen. Aber schon vorher wurden z. B. mit Kosmos 44, 58, 100 und 118 Satelliten zu Erforschung der Atmosphäre gestartet. Alle Satelliten speicherten zumindest teilweise die Daten, um sie dann beim Überfliegen der Bodenstationen zu senden. Um eine bessere Überdeckung und häufiger Daten vom demselben Gebiet zu liefern, waren im Allgemeinen immer mehrere Satelliten gleichzeitig im Orbit.

Mit starken Teleskopen können Satelliten, wie hier «Meteor-1-1», auch von der Erde aus beobachtet werden.
Mit starken Teleskopen können Satelliten, wie hier «Meteor-1-1», auch von der Erde aus beobachtet werden.

Wettersatellit «Meteor 1-1»

Mit dem Start von «Meteor 1-1» am 1. Februar 1969 trugen die Satelliten dann auch offiziell diese Bezeichnung. Der erste Start schlug jedoch durch einen Fehler in der 2. Stufe der Trägerrakete fehl und so bekam der am 26. März 1969 gestartete Nachfolger erst die Bezeichnung «Meteor-1-1». Insgesamt wurden bis 1977 zehn Kosmos und 28 Meteor-1 dieser Baureihe gestartet. Als Instrumente waren unter anderem zwei Kameras an Bord. Einige der Satelliten trugen zu Testzwecken zusätzliche Instrumente. Das Gewicht der zylinderförmigen Satelliten betrug beim Start etwa 3,8 Tonnen, ihre Grösse lag etwa bei 1,5 Meter Durchmesser und 5 Meter Länge. Sie wurden anfangs mit Woschod-Raketen in eine 350, später 650 km hohe Umlaufbahn gebracht. An Bord der Satelliten waren jeweils zwei Plasmatriebwerke zu Test oder Lageregelungszwecken installiert.