Flugzeugabsturz - kein mechanischer Defekt
Erste Untersuchungen der kanadischen Transportsicherheitsbehörde haben keine mechanischen Probleme des Flugzeuges, welches drei Menschen in den Tod gerissen hatte, entdeckt. Die kleine Twin Otter der in Calgary angestammten «Kenn Borek Air» war am 23. Januar 2013 in einen steilen Schnee- und Eisbedeckten Berghang der Königin-Alexandra-Bergkette in der Antarktis gerast. «Den Eindruck, den wir zum jetzigen Zeitpunkt haben, ist, dass das Flugzeug komplett unter Kontrolle war. Also handelt es sich hier nicht um ein mechanisches Versagen», sagte der Behördenermittler Mike Tomm am letzten Dienstag. Er sagte weiter, einige der GPS-Daten des Flugzeuges hätten geholfen, den Absturz als einen «kontrollierten Flug in das Terrain»-Unfall zu klassifizieren. Der geborgene Stimmenrekorder des Flugzeugs war auch untersucht worden, aber die Box hatte den Flug nicht aufgezeichnet. Das neuseeländische Rettungskoordinationszentrum hatte früher ausgesagt, dass es den Anschein gehabt hatte, als ob das Flugzeug auf Kurs gewesen sei, aber zu früh abgedreht hatte während es durch die Bergkette flog.
Absturz mitten in der Antarktis
Das Flugzeug war von der Amundsen-Scott-Südpolforschungsstation gestartet und war auf dem Weg zur italienischen Forschungsstation in der Terra Nova-Bucht, als sein Notfunksender angefangen hatte ein Signal auszusenden. Schlechtes Wetter behinderte die Rettungsbemühungen während dreier Tage. Als die Suchtrupps das Wrack gefunden hatten, folgerten sie, dass niemand überlebt haben kann. Rettungstrupps mit Helikoptern konnten später in der Nähe der Absturzstelle landen und das Wrack zu Fuss erreichen. Sie konnten den Stimmenrekorder aus dem Heck des Flugzeuges bergen, nicht aber auf sichere Weise die Körper der Opfer, da die Nase des Flugzeugs unter Schnee und Eis begraben ist. Trotzdem konnten die drei Opfer an Bord als kanadische Staatsbürger identifiziert werden.
Schwierige Bergung
Tomm erklärt, dass Such- und Bergungsgruppen, die in der Antarktis stationiert sind, versuchen werden, die Opfer im Oktober 2013 zu bergen, wenn der antarktische Winter vorbei ist und die neue Forschugssaison beginnen wird. «Die Bergung wird eine sehr herausfordernde Übung werden», meint er und fügt an, dass das Flugzeugwrack auf rund 3'900 Meter Höhe in den Bergen liegt. Falls die Teams die Stelle wieder erreichen können, erzählt er weiter, hofft man, dass sie in der Lage sein werden, weitere GPS-Einheiten und andere Ausrüstung, die für die Untersuchung hilfreich sein könnten, zu sammeln. Das Flugzeug war nicht mit einem Flugdatenrekorder ausgestattet. Tomm erklärt abschliessend, dass seine Sicherheitsbehörde die Zuständigkeit für den Absturz übernommen habe, weil es eine kanadische Fluggesellschaft betreffe, eine kanadische Crew und ein in Kanada hergestelltes Flugzeug. Seine Behörde erhalte aber Hilfe von den Kollegen der neuseeländischen Transportunfalluntersuchungskommission.
Quelle: Chris Purdy, The Canadian Press, www.ctvnews.ca