Das Aus kam kurz vor dem Pol
500 Kilometer vor dem Nordpol kam das Aus - so nah am Ziel waren die britischen Forscher. Nur wenige hundert Kilometer lagen zwischen ihnen und dem nördlichsten Punkt der Erde. Da die Eisschmelze früher als erwartet einsetzte, sahen die Wissenschaftler keine Möglichkeit ihre Mission weiter zu führen und mussten abbrechen und den Heimweg anzutreten.
Die britische Forschergruppe unter Leitung von Pen Hadow musste die Expedition zum Nordpol wegen der früh beginnenden Eisschmelze beendet, ohne ihr eigentliches Ziel, den Nordpol erreicht zu haben. Die Abenteurer wollten auf ihrer auf drei Monate geplante Expedition die Dicke des arktischen Eises messen. Rund 490 Kilometer von ihrem Ziel entfernt musste die Gruppe ihre Pläne begraben und umzukehren, wie der Forscher Pen Hadow mitteilte. Hadow war mit seiner Kollegin Ann Daniel und dem Fotografen Martin Hartley unterwegs. «Dieses Jahr kam die Eisschmelze ein bisschen früh», sagte Hadow in Resolute Bay im Norden Kanadas.
Zu Beginn der Expedition kämpfte das Team um Pen Hadow mit der enormen Kälte und schlechtem Wetter. Ein Flugzeug, das Vorräte in der Nähe ihres Camps abwerfen sollte, musste wegen starker Stürme drei Mal auf halber Strecke umkehren.
Wie der Meteorologe Leif Toudal Pedersen von der Technischen Universität Kopenhagen bereits im Herbst 2008 meldete sei die Arktis nur noch mit knapp drei Millionen Quadratkilometer eisbedeckt. Dies entspricht etwa der achtfachen Fläche Deutschlands. «Das ist ein extremer Tiefstwert für die Eisdecke», zitierte ihn die Zeitung «Jyllands-Posten». Der Meteorologe Eigil Kaas sagte: «Was wir da erleben, ist krass. Es bestätigt die schlimmsten Prognosen.» Den Berechnungen zufolge ist die Polkappe damit in den vergangenen fünf Jahren um ein Viertel geschmolzen. Das Schmelzen der vereisten Polkappen gilt als wichtiges Alarmsignal für den Klimawandel.
Website der Catlin Arctic Survey