Eisbärin Kara wanderte durch die halbe Arktis
Zunächst ging die Reise Richtung Novaya Zemlya und von dort nach Franz Josef Land, ohne aber jeweils Land zu betreten. Das nächste Ziel war die sibirische Inselgruppe Severnaya Zemlja, wo Kara an Land ging, nachdem sie somit die gesamte Kara-See durchstreift hatte. Anschliessend ging es aber wieder weiter, nach Franz Josef Land, wo der Sender aufhörte Daten zu übermitteln. Möglicherweise ist Kara dort in eine Schneehöhle gegangen und hat Nachwuchs zur Welt gebracht.
Die Daten von 2014 deuten möglicherweise an, dass die Weibchen aktuell weniger Nachwuchs haben als im langfristigen Mittel: Von 29 Weibchen hatten nur 3 Nachwuchs im zweiten Lebensjahr, normal liegt der Anteil bei gut einem Drittel. Allerdings ist die untersuchte Zahl so niedrig, dass Zufall nicht ausgeschlossen werden kann.
Die Ausstattung mit Sendern ist nicht unumstritten, da durch die Betäubung schon Eisbären zu Tode gekommen sind, nachweislich letztmalig im Herbst 2013. In einem weiteren Fall vom April 2014 liegt der Verdacht eines Zusammenhangs zwischen dem Tod einer jungen Eisbärin und einer Betäubung zu wissenschaftlichen Zwecken ebenfalls nahe, ein Nachweis steht aber noch aus. In der Frühjahrssaison 2014 wurden in Spitzbergen 73 Eisbären zu wissenschaftlichen Zwecken betäubt und untersucht.