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Russlands Grenzen bis zum Nordpol

Geschrieben am . Veröffentlicht in Forschung & Umwelt.

Das Territorium des russischen Festlandsockels könne bis zum Nordpol ausgedehnt werden. Dies berichten russische Medien. Den Wissenschaftlern soll es gelungen sein zu beweisen, dass der Mendeleew-Rücken im zentralen Teil des Nordpolarmeers eine Fortsetzung des eurasischen Kontinents ist. Nun werde Russland 2013 einen neuen Anspruchsantrag auf diese Territorien bei der UN-Kommission einlegen.

Auch der Lomonosov Rücken steht zur Diskussion und dürfte in nächster Zeit noch Gesprächsstoff liefen.
Auch der Lomonosov Rücken steht zur Diskussion und dürfte in nächster Zeit noch Gesprächsstoff liefen.

Nun sollen die Ergebnisse der Expedition «Arktis-2012» als erneuerter Antrag Russlands auf die Ausdehnung des russischen Festlandsockels in die UNO eingereicht werden. Mit der finanziellen Unterstützung des Staates wurden der Expedition zwei Eisbrecher, ein U-Boot sowie Bohrmaschinen zur Verfügung gestellt. Den ersten Antrag auf den Anschluss des Mendeleew-Rückens zum nationalen Festlandsockel hat Russland im Jahr 2001 gestellt. Doch damals hat die spezielle UN-Kommission den Antrag auf Eis gelegt, weil die Forschungen von den Militärs durchgeführt wurden und ein Teil der Angaben der Geheimhaltung unterlag. Deswegen ist die Hauptaufgabe der jetzigen Expedition das Recht auf die Erweiterung des Festlandsockels zu beweisen, sagte Michail Schkatow, Generaldirektor des wissenschaftlichen Betriebs «Sewmorgeo».

Den Wissenschaftlern zufolge soll der Mendeleew-Rücken im zentralen Teil des Nordpolarmeers eine Fortsetzung des eurasischen Kontinents sein.
Den Wissenschaftlern zufolge soll der Mendeleew-Rücken im zentralen Teil des Nordpolarmeers eine Fortsetzung des eurasischen Kontinents sein.

«Die Aufgabe Russlands bestand darin, überzeugende Daten für die Bestätigung unserer Ansprüche zu sammeln. Wir mussten die Ausgangspunkte, den Fuss des Festlandsockels genau feststellen und dann den Antrag stellen und jene oder andere Grenze bestimmen. In Bezug auf die Unterwasserrücken und Erhebungen gibt es eine Besonderheit. Wir können diese beanspruchen, wenn wir beweisen können, dass diese Erhebungen natürliche Bestandteile des Festlandsockels sind. Wenn es uns gelingt, das zu beweisen, dann könnten sich unsere Grenzen bis zum Nordpol erstrecken. Dann werden wir am 180 Meridian an Amerika grenzen».

Nach der Meinung der Geologen, wird die Frage über die Ausdehnung des Festlandsockels kaum in den nächsten Jahren gelöst. Es ist so, dass der Mendeleew-Rücken im Nordpol in den Alpha-Rücken übergeht, den Kanada für sich beansprucht. Doch die Kanadier haben noch keinen Antrag auf die Ausdehnung ihres Festlandsockels gestellt. Es ist jedoch schon jetzt offensichtlich, dass sich die Verhandlungen über die Festlegung der Seegrenze zwischen den beiden Ländern hinziehen werden. In der Arktis lagern bis zu einem Viertel aller Rohstoffe der Welt. Der Lomonosow-Alpha-Rücken ist reich an Erdöl und Gold. Ein Beweis dafür ist das Alter der Unterseeberge, welche auf 300 Mio. Jahre geschätzt werden. Es ist gelungen es mit Hilfe der seismischen Sondierung festzustellen, die von russischen Wissenschaftlern durchgeführt wurde, erzählt der Leiter der Expedition «Arktis-2012» Oleg Korneew.

So könnten in Zukunft die Grenzen gezogen werden.
So könnten in Zukunft die Grenzen gezogen werden.

«Neben der seismischen Profilierung wurden auch seismische Sonden eingesetzt, mit deren Hilfe die Schnelligkeit der Sedimentbildung festgestellt wurde. Es ist gelungen festzustellen, dass sie zur Paläozoischen Periode, der Ära vor der Bildung des Nordpolarmeers, gehören.»

Nun werden alle Daten in die UNO eingereicht. Wenn internationale Experten die Entdeckung der russischen Geologen bestätigen werden, dann wird die Frage über die Ausdehnung des arktischen Festlandsockels auf der politischen Ebene erörtert. Die Erörterung des erneuerten Antrags Russlands auf die Ausdehnung des Festlandsockels kann bereits auf der internationalen Arktis-Konferenz beginnen, die in den USA im November 2012 stattfinden wird.

Quelle: Stimme Russlands