Arktis im Fokus der Geheimdienste
«Ausländische Nachrichtendienste richten ihren Fokus zunehmend auf die Arktis», sagte Jacob Scharf, der Chef des dänischen Geheimdienstes PET, der Zeitung «Berlingske». Martin Bernsen vom norwegischen Geheimdienst PST stimmte seinem Kollegen zu. «Wir sehen, dass einige Länder aktiv versuchen, ihren Fuss in den Norden zu bekommen», sagte Bernsen Ende Oktober 2012 der Tageszeitung «Aftenposten». Norwegen sei wegen seiner geografischen Lage, seiner Energieressourcen und seiner Hochtechnologie «ein sehr interessantes Ziel» für Spionage, so Bernsen.
Das Interesse an der Arktis-Region gilt den vermutlich grossen Gas und Ölvorkommen, sowie den Durchfahrtsrechten durch die Nordwest- und Nordostpassage. Um einfach mal Präsenz zu zeigen, trifft man selbst Nichtanrainerstaaten wie China vermehrt am Nordpol an.
Das Interesse ausländischer Nachrichtendienste gilt nicht nur politischen Prozessen. Insbesondere Firmen mit ausgeprägter Forschung und Entwicklung sind Ziel von Unternehmensspionage, wie Kristine Beitland vom Norwegischen Sicherheitsrat der Wirtschaft bestätigte. Die Sorge gelte vor allem Unternehmen aus den Öl-, Gas- und den maritimen Branchen.