Grönland erlaubt wieder Uranabbau
Seit einigen Jahren sind Grönlands Küsten eisfrei. Das erlaubt den Abbau der reichen Bodenschätze, die wirtschaftliche Situation der grössten Insel der Welt könnte sich grundlegend verändern. Gerade hat das Parlament mit 15 zu 14 Stimmen äusserst knapp dem Abbau von Uran zugestimmt. Doch es gibt auch Skeptiker. Bei der Entscheidung geht es im Grunde weniger um Uran als um sogenannte seltene Erden. Denn im felsigen Boden Grönlands schlummern vor allem solche Metalle, die für die moderne Computertechnik dringend gebraucht werden. Grönlands Minister für Naturressourcen, Jens-Erik Kirkegaard, kündigte an, damit in den kommenden Jahren der Export starten könne, müssten nun noch einige Gesetze geändert werden.
Das geht vielen Menschen auf der grössten Insel der Welt viel zu schnell. Sie fordern eine Volksabstimmung. Umweltverbände warnen seit langem vor einem überstürzten Rohstoffabenteuer in der sensiblen arktischen Natur. Und auch in Kopenhagen weckt der historische Beschluss auf Grönland Unbehagen, vor allem aus sicherheitspolitischen Gründen. Denn sollte Grönland bald zum wichtigsten Förderer von radioaktivem Uran werden, dann dürfte dies auch all jene Staaten und Organisationen brennend interessieren, welche die eigenen Streitkräfte mit atomaren Sprengköpfen ausrüsten wollen.