Russland installiert Luftabwehrsytem
Neue Radaranlagen würden in Jenissejsk, Orsk, Barnaul und Workuta gebaut, sagte Golowko in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Novosti. In Irkutsk und Kaliningrad seien die Bauarbeiten bereits fast abgeschlossen. «Der Ausbau der Radarabdeckung ist insbesondere im Norden ein wichtiges Anliegen unserer Arbeit», sagte der General. In der arktischen Zone würden bald funktechnische Einheiten stationiert.
Das Ministerium für Regionalentwicklung warnte dabei vor Risiken beim «vertraulichen militärischen Teil» des Programms. Es geht um einen Mangel bzw. das Fehlen von technischen Mitteln und der notwendigen Erfahrung bei Kampfhandlungen in der Arktis. Zudem sei man nicht in der Lage, auf unerwartete Angriffe unmittelbar zu reagieren und die Grenzen in der Arktis komplett zu überwachen.
Dass Russland keine Erfahrung bei Kampfhandlungen unter arktischen Bedingungen hat, stimmt jedoch nicht. In der Ortschaft Sputnik auf der Halbinsel Kola, nahe der norwegischen Grenze, ist eine Marine-Infanteriebrigade stationiert, die bereits Erfahrungen hinter dem Polarkreis gesammelt hat.
Dennoch müsse Russland seine wirtschaftlichen und militärischen Interessen im nördlichen Polargebiet besser schützen. Dies wurde am 6. November 2013 bei einer Sitzung im Lagezentrum des russischen Generalstabs besprochen, die Verteidigungsminister Sergej Schoigu leitete.
«Die Erschliessung der Arktis hängt unmittelbar mit der Erfüllung der langfristigen Aufgaben bei der Wirtschaftsentwicklung, Energiesicherheit und Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt zusammen». Es werde kontinuierlich an der Verstärkung der Truppen zum Schutz der nationalen Interessen Russlands in dieser Region gearbeitet, so Schoigu.