Grönland hat am Sonntag zum Nationalfeiertag die Selbstverwaltung eingeführt. Bei einer Volksabstimmung im November 2008 stimmte eine Mehrheit für eine grössere Unabhängigkeit von Dänemark. Grönländisch wurde als offizielle Landessprache festgelegt.
Für viele Bewohner ist dies ein weiterer Schritt zur Unabhängigkeit von Dänemark. In einem Referendum hatte sich im November eine Mehrheit für die erweiterte Autonomie ausgesprochen. Das dazu mit Dänemark ausgehandelte Abkommen trat nun am 21. Juni 2009 in Kraft. Polizei und Gerichtsbarkeit übernehmen die Grönländer nun selbst.
Der neue Autonomie-Status Grönlands sieht das Recht auf Selbstbestimmung, die völkerrechtliche Anerkennung der Ureinwohner der Insel und die autonome Kontrolle über die Rohstoffe vor. Die völlige Unabhängigkeit soll zum 300. Jahrestag der Kolonisation durch Dänemark im Jahr 2021 erfolgen.
Die Regierung in Kopenhagen wird die grönländische Wirtschaft zu zwei Dritteln subventionieren und ist weiterhin für die Aussen- und Verteidigungspolitik zuständig. Die dänische Königin Margrethe bleibt das formelle Staatsoberhaupt Grönlands.
Margrethe und der dänische Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen nahmen in der Hauptstadt Nuuk an der Feier zur Erweiterung der Autonomie teil. Beide trugen grönländische Trachten. «Es ist ein grosser Moment für mich, Ihnen und damit dem grönländischen Volk diese Dokumente zur Selbstverwaltung zu übergeben», sagte die Königin zu Parlamentspräsident Josef Motzfeldt. Rasmussen dazu: «Heute ist ein Tag grosser Verantwortung.»
Grönland, die grösste Insel der Welt, ist sechs Mal so gross als Deutschland und ist mit rund 57.000 Einwohner nur dünn besiedelt. 80 Prozent der Inselfläche sind eisbedeckt. Mit dem Abschmelzen des Eises mehren sich die Hoffnungen auf die Entdeckung natürlicher Ressourcen.
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