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Molchanov – eine unglaubliche Geschichte

Geschrieben am . Veröffentlicht in Menschen & Politik.

Das unter Polartouristen bekannte Expeditionsschiff «Professor Molchanov» wurde während 14 Jahren an den Besitzern vorbei für touristische Fahrten verchartert. Bei der Nachkontrolle konnte beim meteorologischen Amt nicht nachvollzogen werden wie so etwas möglich sein konnte.

Molchanov in der Antarktis
Bei Polar-Touristen war die «Professor Molchanov» mit einer Kapazität von nur 52 Passagieren sehr beliebt

Aufgedeckt hat diesen handfesten Skandal der russische Lokalsender TV-21. Die 1982 in einer finnischen Werft gebaute «Professor Molchanov» war ursprünglich für das russische meteorologische Amt für Messungen im Einsatz. Ab 1997 wurde das Schiff vorerst mal für 3 Jahre über eine zypriotische Gesellschaft für touristische Fahrten verchartert. Der Vertrag wurde mehrmals verlängert und endete im September 2011. Statt Messungen zu machen transportierte die Professor Molchanov Touristen in die Arktis und Antarktis. Die fehlenden Wetterdaten wurden über Funksprüche und Anfragen von Fischtrawlern eingeholt und in die Listen eingetragen. Bei der Nachfrage von TV-21 beim Meteorologischen Amt konnte niemand Auskunft über den Standort der «Professor Molchanov» geben. Erst der Tipp von Tele-21 man solle doch mal bei «YouTube» den Suchbegriff « Antarctic grill party » eingeben brachte Klarheit. Der Gesamtverlust der letzten 14 Jahre beträgt nach heutigen Schätzungen mehr als 48 Millionen Rubel oder 1,2 Millionen Euro.

Molchanov Front
Während 14 Jahren wurde die «Professor Molchanov» nicht mehr in Murmansk gesehen.

Der verdächtige Leiter des meteorologische Amt Anatoli Semjonow wurde verhört, sowie sein Büro durchsucht. Der Vertreter der Investigation Department der Region Murmansk bestätigte die Aussage von Anatoli Semjonow, dass die Vercharterung eine notwendige Massnahme gewesen wäre, da die finanzielle Lage der Organisation katastrophal sei. Die strafrechtlichen Ermittlungen laufen und man nimmt an das Anatoli Semjonow für sein Vergehen mit mehreren Jahren Gefängnis rechnen muss.