Russische Hilfe für Alaska
Nome, Zielort des bekannten Iditarod-Hundeschlittenrennen, ging knapp an kalten Zeiten vorbei. Ein schwerer Sturm vom 8. – 11. November 2011 und einsetzende Kälte liess die Gewässer der Beringstrasse und die Küstenregionen schnell zufrieren. Da keine für schwere Eisverhältnisse ausgerüsteten Schiffe zur Verfügung standen konnten die geplanten Treibstofftransporte nicht durchgeführt werden. Nome hat keine Landverbindung zu anderen Regionen innerhalb Alaska und ist selbst im Sommer nur über den Seeweg oder mit dem Flugzeug zu erreichen. Da die Reserven kaum bis zum Frühjahr reichen, wurde eine «Winterlieferung» ins Auge gefasst.
Auf der Suche nach dem geeigneten Transportmittel wurden die zuständigen Behörden in Alaska bei der russischen Reederei «FESCO» fündig. So wurde für den Transport durchs Packeis der doppelwandige Tanker «Renda» gechartert. In Korea wurde der Tanker mit 3.000 Tonnen Kerosin beladen und machte sich auf den Weg nach Dutch Harbour auf den Aleuten. Hier wurden noch Diesel und Benzin zugeladen. Ein in dieser Region sehr umstrittenes Gesetz das besagt, dass keine ausländischen Schiffe inneramerikanische Transporte durchführen dürfen wurde wegen der Notlage kurzerhand ausser Kraft gesetzt.
Mit insgesamt 6.000.000 Liter Treibstoffe startete die «Renda» am 3. Januar 2012 in Richtung Beringstrasse. Aus Sicherheitsgründen und in Anbetracht der schweren Verhältnisse wurde die «Renda» von der US Coast Guard mit ihrem Eisbrecher «Healy» eskortiert. Die USCGC Healy (United States Coast Guard Cutter) ist zurzeit der neueste und modernste Eisbrecher der USA. Sie wurde 1999 in Dienst gestellt und hat eine Leistung von 30'000 PS. Im Schlepptau des Eisbrechers erreichte der Tross nach 10 Tagen beschwerlicher Fahrt am 13. Januar 2012 gegen Abend Nome. Bei einer Temperatur von -34 Grad Celsius dauerte die Entladung 38 Stunden.