Lebenserwartung: max. 20 Jahre (Weibchen) resp. 15 Jahre (Männchen)
Grösse: durchschnittliche Länge 2,5m (Männchen) oder 2,3m (Weibchen), Schulterhöhe ca. 1,3-1,5m
Gewicht: Männchen ca. 300-400kg, Weibchen ca. 200-300kg
Lebensraum: Grönland, Kanada, Sibirien und Alaska sowie kleinere Herden in Norwegen und Schweden. Nur ihr Vorkommen im Norden Kanadas und im Nordosten von Grönland ist natürlichen Ursprungs.

Fakten die uns zum Staunen bringen

• Der Moschusochse heisst zwar „Ochse“, gehört aber zu den Ziegenarten.
• Eine Moschus-Drüse - wie etwa die Moschustiere - besitzen die Moschusochsen nicht. Ihren Namen verdanken sie einer Substanz im Urin, die Männchen während der Paarungszeit absondern und die moschusartig süsslich riecht. In Inuktitut, der Sprache der Inuit, heisst der Moschusochse Umimmaq (d. h. „Tier mit Fell wie ein Bart“, von umik „Bart“). Der lateinische Artname Ovibos bedeutet „Schafsochse“.
• Das lange, zottlige Oberfell des Moschusochsen ist grob und starr. Es heisst „Grannenhaar“ und wird bis zu 62 cm lang. Was den Moschusochsen aber warm hält, ist sein 8-10 cm dickes Unterfell. Moschusochsen verlieren immer wieder Teile davon. Vor allem, wenn der Sommer kommt und sie die Unterwolle ablegen. Kleine Singvögel wie die Schneeammern und die Spornammern sammeln die Wolle ein und polstern damit ihre Nester. So bleibt auch der Vogelnachwuchs schön warm.
• Moschusochsen werden gelegentlich für Fleisch, Milch und Wolle domestiziert. Qiviut ist die Bezeichnung für die Moschusochsen-Unterwolle. Sie ist weicher als Kaschmir und 8x wärmer als Schafwolle. Die Gewinnung der Wolle ist ein sehr aufwändiger Prozess: die Tiere werden dabei nicht geschoren, sondern gekämmt, um das Unterfell vom groben Grannenhaar zu trennen. Für die Tiere ist dies schonend, und der Verlust der Unterwolle macht den Moschusochsen nichts aus. Qiviut-Wolle gehört zu den edelsten und teuersten Wollsorten der Welt. So schlägt ein Kilogramm der unverarbeiteten Wolle mit rund 250 Franken zu Buche, ein Pullover aus Qiviut kostet schnell über 1000 Franken.
• Moschusochsen haben eine bis zu 7.5cm dicke Schädeldecke und eine nochmals bis zu 10cm dicke Hornplatte. Unter diesem „Schutzhelm“ findet sich zusätzlich eine Art Luftkammer zwischen ihrem Schädel und Gehirn. Auf diese Art dämpfen sie die Aufschläge ihrer Kämpfe in der Paarungszeit.
• Moschusochsen zogen schon umher, als es noch Mammuts gab. In der Kaltzeit vor 35‘000 Jahren lebten sie zusammen auch im vergletscherten Mitteleuropa.
• Moschusochsen wurden in den späten 1800ern in Nordamerika ausgerottet. Ihre Population wurde durch 34 importierte Tiere aus Grönland erneuert.