Eine bedrohte Seevogelart legt bei der Futtersuche tausende von Kilometern zurück
Wissenschaftler auf der subantarktischen Macquarie Insel haben zum ersten Mal Satellitensender verwendet, um das Verhalten des Grausturmvogels, einer bedrohten Seevogelart, bei der Nahrungssuche zu studieren. Der Grausturmvogel ist ein mittelgroßer Seevogel, wiegt ungefähr ein Kilogramm und brütet auf Macquarie Island, zwischen Australien und der Antarktis.
Ein Ranger vom Parks and Wildlife Service, Marcus Salton, sagte Forscher hätten die Vögel auf Macquarie Island seit 16 Jahre studiert, wüssten bisher jedoch so gut wie nichts über ihre Nahrungssuche auf dem Meer und die Nutzung ihres Lebensraums. „Im Winter haben wir zum ersten Mal kleine Satelliten-Sender an zehn erwachsene Grausturmvögel angebracht, um ihre Verhalten über 100 Tage verfolgen zu können“, sagte Salton.
„Die Ergebnisse waren erstaunlich und zeigten, dass die Vögel in einem sehr großen Gebiet nach Futter suchten. Einige Vögel flogen bis zu 3000 Kilometer östlich an Macquarie Island und Neuseeland vorbei, während andere Vögel mehrere tausend Kilometer nordwestlich in der Nähe von Australien landeten“, sagte Salton. „Die Sender zeigten auch, dass die Vögel während der Brutzeit regelmäßig zu ihren Höhlen auf der Insel zurückkehrten."
Der Grausturmvogel steht auf der Liste der bedrohten Arten aufgrund der Bedrohungen zu Land und zu Wasser. Eingeführt Raubtiere wie Katzen und Ratten tragen zum Rückgang der Vögel bei, sowie die Langleinenfischerei, die ein großes Problem darstellt. Gemäß einer Schätzung fielen in den letzten 20 Jahren 45.000 Vögel der Fischerei zum Opfer. Andere Raubtiere sind die Haus Maus und der Weka, ein großer, brauner, flugunfähiger Vogel aus Neuseeland.
„Die Daten, die wir bei der Futtersuche der Vögel gesammelt haben, werden dazu beitragen, die wichtigsten Futterplätze der Grausturmvögel während ihrer Brutzeit zu identifizieren. Mit diesen Informationen können wir die Auswirkungen der Fischerei auf die Vögeln reduzieren und die potenziellen Effekte des sich wandelnden Ozeanzustands auf die Gesundheit der Grausturmvogel-Population untersuchen.“
Die Forschung stell ein gemeinsames Projekt des Tasmanian Department of Primary Industries, Parks, Water and Environment und des Marine Conservation Program Albatros und Petrel Programms dar.
Quelle: Australian Antarctic Division