Eisausdehnung in der Arktis erreicht Rekordtief
Vor 5 Jahren ging die Nachricht um die Welt, dass die minimale Meereisausdehnung einen absoluten Tiefststand erreicht hatte. Jetzt hat auch die maximale Meereisausdehnung ein neues Rekordtief erreicht, gemäss den Daten des US National Snow and Ice Data Centers in Boulder, Colorado. Nur gerade 14.4 Millionen Quadratkilometer des Arktischen Ozeans waren in diesem Winter mit Eis bedeckt.
Gemäss den Daten, die von der US National Snow and Ice Data Center in Colorado veröffentlicht wurden, wird der Winter 2016/17 als derjenige mit der niedrigsten jemals gemessenen Meereisausdehnung in der Arktis in die Geschichte eingehen. Seit Messbeginn vor 38 Jahren wurde niemals eine kleinere Eisfläche gemessen. Gerade einmal 14.42 Millionen Quadratkilometer des Arktischen Ozeans waren mit Eis bedeckt. Dies sind 1.2 Millionen Quadratkilometer weniger als im Durchschnitt 1981 – 2010 und rund 97‘000 Quadratkilometer weniger als beim letzten Rekordjahr 2015. Insgesamt ist die sechste Wintersaison in Folge, in welcher die Ausdehnung unter dem Durchschnitt lag.
Der Rekordtiefststand ist das Resultat verschiedener Faktoren wie beispielsweise die Erwärmung der arktischen Gewässer durch den Verlust der Eisdecke in den Jahren zuvor und ein ungewöhnlich warmer Winter 2016/17, als mehrere Hitzewellen in der Arktis verzeichnet worden waren und Temperaturen 2.5°C über dem Normalwert lagen. Am Nordpol lagen die Temperaturen an gewissen Tagen sogar knapp unter 0°C statt 10°C tiefer. Zusätzlich wurden in den Bereichen der Tschuktschen- und der Barentssee Durchschnittstemperaturen gemessen, die 5°C über dem normalen Wert lagen.
Die Daten des CryoSat2-Satelliten der ESA ist das arktische Meereis auch dünner als normal. Dies wird einen zusätzlichen Druck auf die eisliebenden Tiere wie Robben und Eisbären und auch auf die Tiere unter der Meeresoberfläche ausüben. Denn deren Fortpflanzung hängt stark von der Eisbildung ab. Zusätzlich bedeutet der Eisverlust, dass das Sonnenlicht nicht mehr reflektiert werden kann, was zu einer weiteren Erwärmung des Wassers führt und zu weiterer Eisreduktion. Einige Forscher sind der Meinung, dass der Umkehrpunkt bereits überschritten worden ist und man in den nächsten 15 Jahren eine eisfreie Arktis erleben wird.
Quelle: National Snow and Ice Data Center