Samenlager auf Spitzbergen ist 5 jährig
Es war am 19. Juni 2006 als der norwegische Staatsminister Jens Stoltenberg unterstützt durch seine Skandinavischen Kollegen aus Finnland Dänemark, Island und Schweden der Spatenstich am «Platåfjellet» machte. Die erste Arbeit für das danach weltbekannten Globalen Samen Lager war getan. Die offizielle Eröffnung fand dann fast zwei Jahre später am 26. Februar 2008 statt. Mit internationalen Repräsentanten wurde das Saatgut Lager eingeweiht. Bis zu 4,5 Millionen Samenproben, sollen im Laufe der Zeit auf Spitzbergen eingelagert werden. Nun sind es schon über 750 000 Proben (Eine Probe enthält 500 Samen) aus 53 nationalen Samenbanken, die 3 Kilometer von Longyearbyen entfernt, gelagert sind. Der Betrieb wird durch verschiedene Organisationen geführt, wie den Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt, NordGen und der Beratungsgruppe für Internationale Agrarforschung etc.
Wegen verschiedenster Faktoren hat man sich die Ortschaft –78°N auf Spitzbergen ausgesucht.
Als erstes müssen die Proben konstant auf -18 Grad tiefgekühlt sein. Da der Permafrostboden auf Spitzbergen auf rund 150-500 Meter Tiefe reicht, ist dies der ideale Ort um bei einem möglichen Ausfall des Kühlsystems Sicherheit für das Saatgut zu gewähren. Auch ist keine militärische Aktivität auf Spitzbergen und terroristische Anschläge sind wegen der Abgeschiedenheit fast unmöglich.
Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich inzwischen auf über 75 Mio. Anfänglich war der Hauptgeldgeber die «Foundation» von Bill und Melinda Gates, die rund 25 Mio. Euro an das Projekt gesponsert hatten. Aber auch kleinere Geldgeber und die norwegische Regierung haben sich daran beteiligt. Hauptziel der Initiative ist eine möglichst vollständige Aufbewahrung der 21 wichtigsten
Nutzpflanzenarten wie Reis, Mais, Weizen, Kartoffeln, Äpfel etc. Die genetische Vielfalt, die in der Samenbank verwahrt wird, bildet wertvolles Material für die Pflanzenzucht und viele Bereiche der biologischen Grundlagenforschung.
Die Anlage wurde rund 120 Meter in einen alten Seiteneingang der Kohlengrube 3 eingebaut und besteht aus drei grossen Hallen, die jeweils 27 Meter lang und zehn Meter breit sind. Die Lagerhallen liegen versetzt zum Haupteingang rund 130 Meter über dem Meeresspiegel und würden auch bei einem möglichen Anstieg des Spiegels auf Grund der Klima Erwärmung unversehrt bleiben. Sie sind mit armiertem Beton und zwei dicken Stahltüren versehen. Es wird erzählt, dass die Samen sogar bei einem möglichen Atomkrieg sicher im Berg gelagert wären.
Spitzbergen Korrespondent Marcel Schütz
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