Dreharbeiten am Nordpol beendet
Immer noch herrschte Gedränge um die freien Plätze in der Antonov-74 nach Barneo. So wurde die Filmcrew mit den Journalisten auf den zweiten Flug vom 16. April 2010 eingebucht. Carole Koch ergatterte sich einen Sitzplatz, die Männer mussten sich im Frachtraum mit Kisten als Sitzgelegenheit begnügen. «Natürlich waren wir glücklich mal endlich wieder nach Barneo zu gelangen», so Werner Breiter. Nach 2½ Stunden Flug setzte die Antonov-74 zur Landung an, nicht bevor das Cockpit mit Minikameras bestückt wurde. So gelangen wieder spektakuläre Filmdokumente der Landung auf dem Eis der Arktis. Die Temperaturen waren mit -22 Grad Celsius wesentlich angenehmer als beim ersten Teil der Dreharbeiten mit bis zu -35 Grad.
Kurz nach der Landung, die grosse Überraschung: Arthur N. Chilingarov war ebenfalls in Barneo. So kam es zu einem erneuten Treffen mit dem russischen Polarforscher. Zum obligaten Foto gesellte sich auch Alexander Orlov, der Chefstratege und Eigentümer von Barneo.
Seit unserer Abreise vor einer Woche hat sich das Camp gefüllt. Prinz Harry ist schon seit einigen Tagen nicht mehr in Barneo, dafür sind einige Wissenschaftler eingetroffen. Seit Jahren messen amerikanische Forscher den Salzgehalt des Meeres rund um den Nordpol. Täglich fliegt das Team mit dem Labor-Flugzeug hinaus um den Salzgehalt, die Wassertemperatur und Strömung zu messen. Dabei haben sie festgestellt, dass der Salzgehalt in den oberen Wasserschichten in den letzten 20 Jahren stark abgenommen hat. Halboffiziell schlendert der französische Ex-Premierminister Michel Rochard mit seinem Berater durchs Camp und beobachtet das Treiben.
Werner Breiter und Heiner Kubny waren damit beschäftigt die noch fehlenden Filmsequenzen in den Kasten zu bekommen. «Wir haben in den letzten sechs Wochen wirklich alles erlebt. Es waren extreme Bedingungen. Nicht immer hat die Technik mitgespielt, so war der Kameraausfall beim Fallschirmabwurf der Treibstofffässer bei schönstem Licht schon ärgerlich. Die Temperaturen von bis zu -35 Grad Celsius und die heftigen Winde haben nicht nur dem Material zugesetzt, sondern auch der Filmcrew», meint Heiner Kubny. «Einer der Höhepunkte war der Fallschirmabsprung aus 3000 Meter, aber auch das Erlebnis mit den Ersten in Barneo gewesen zu sein und den Aufbau des Camps mitverfolgen zu dürfen. Wir haben tolle Freunde kennen gelernt und es hat Spass gemacht mit der russischen Crew am Abend im Zelt diskutieren zu dürfen», gab Werner Breiter nach seiner Rückkehr am 25. April zu Protokoll.